Windpark-Fundamente von der Weser für Taiwan

Der eisgängige Heavy-Lift-Carrier „Audax“ bei Steelwind Nordenham, Foto: Christian Eckardt
Steelwind Nordenham an der Unterweser bekommt derzeit regelmäßig Besuch von eisgängigen Heavy-Lift-Carriern. Das Unternehmen fertigt für den Windpark „Yulin“ vor der Westküste Taiwans bis zum Sommer 2020 insgesamt 40 stählerne Gründungsfundamente, sogenannte Mono piles. Für den 9200 Kilometer langen Seetransport von Nordenham aus bis zum Zielort sind jeweils 45 Tage eingeplant.
Eingesetzt werden die beiden baugleichen Carrier „Audax“ (IMO-Nummer 976337) und „Pugnax“ (IMO-Nummer 9763849), die zu den weltweit einzigen Schiffen gehören, die unbegleitet das ganze Jahr über den Polarkreis passieren können. Die Schiffe von Red Box Energy Services (Rotterdam) wurden 2016 bei Guangzhou Shipyard in China gebaut. Sie sind jeweils 206,30 Meter lang und 43 Meter breit. Mit ihrer Klassifizierung gemäß Polarklasse 3 können sie bis zu 1,50 Meter dickes Eis brechen.
Die Monopiles bilden die Basis für einen 604 Megawatt großen Offshore-Windpark im Auftrag von YueNeng, der acht Kilometer vor der Küste errichtet werden soll. Aufgrund der Wassertiefen von bis zu 38 Metern sind Fundamente mit einer Länge von bis zu 98 Metern nötig. Weiterhin produziert Steelwind 120 vorgefertigte Segmente für Formosa Heavy Industries (FHI) Corporation in Mailiao, die aus den Segmenten weitere 40 Monopiles zusammensetzen wird. Die bis 2000 Tonnen schweren Stahlfundamente mit einem Durchmesser von bis zu zehn Metern sind die weltweit größten und schwersten ihrer Art. Siemens Gamesa liefert die 80 Turbinen mit jeweils acht Megawatt Leistung für den Offshore-Windpark.
Steelwind meldet durch den Auftrag aus Taiwan ein Jahr Vollbeschäftigung. Die Pier wurde für die Verladung eigens aufgerüstet. CE/tja