Windenergie-Branche lebt vom Export
Die staatliche Förderung der Offshore-Windbranche zeigt Wirkung.
Der Ausbau der Windenergie in Deutschland verlagert sich zunehmend von Land auf See. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Studie der Commerzbank im Vorfeld der Messe „Husum Wind“ hervor. In der ersten Hälfte dieses Jahres kamen abzüglich von Anlagen, die stillgelegt wurden, 285 Windräder hinzu. Der Bestand liegt bei rund 25.000 Windkraftanlagen. Die Leistung aller installierter Anlagen erhöhte sich netto um 1100 auf 39.000 Megawatt. Das war ein Drittel weniger Wachstum als im gleichen Vorjahreszeitraum, aber immer noch das zweitbeste Halbjahr der Branche.
Die deutschen Hersteller von Windkraftwerken leben zu rund 60 Prozent vom Export und halten etwa 20 Prozent am Weltmarkt. Damit hat sich die Offshore-Industrie auch für die maritimen Standorte in Deutschland zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das gilt vor allem für den Elbe hafen Brunsbüttel, an dem viele Firmen in den Offshore-Ausbau investieren.
„Der Windmarkt hat sich auf hohem Niveau stabilisiert und wird langfristig weiter wachsen“, sagte Ingrid Spletter-Weiß, bei der Commerzbank verantwortlich für die Energiesparte. Dabei gebe es allerdings große regionale Unterschiede. Asien und speziell China als größter Markt für Windenergie sei abgeschottet und für deutsche Hersteller schwer zugänglich. Der europäische Markt für Windkraftanlagen sei mit einem jährlichen Zuwachs von rund zehn Gigawatt Leistung „sehr reif und gefestigt“.
Die deutschen Hersteller von Windkraftanlagen produzieren überwiegend für das Ausland. „Wir schätzen die Regionen Lateinamerika, Afrika und den Mittleren Osten als besonders interessant für die deutsche Industrie ein“, so Spletter-Weiß.
Bei der „Husum Wind“, die im jährlichen Wechsel mit der Hamburger Windenergiemesse läuft, erwartet der Veranstalter in der kommenden Woche vom 15. bis 18. September mehr als 600 Aussteller aus 24 Ländern und rund 20.000 Fachbesucher. dpa/fab