Siemens macht Wind in Cuxhaven
Im Elbe-Weser-Dreieck deutet sich mittelfristig eine Kräfteverschiebung bei den Windkraftstandorten an.
Der große Nutznießer aktuell: der Elbmündungshafen Cuxhaven. Denn der Siemens-Konzern kündigte im vergangenen Sommer den Bau einer neuen Fabrik an. Am Freitag wurden wichtige Projektdetails präsentiert.
Die Bauarbeiten laufen, erste Führungskräfte für das Werk, in dem ab Ende 2017 eine neue Turbinengeneration entsteht, werden bereits rekrutiert. Auf der Baustelle kommt die „dynamische Intensivverdichtung“ des Bodens voran, in den später noch 2200 riesige Stahlbetonpfähle getrieben werden. All das soll das Fundament für die D7-Turbinen, die im Fertigzustand immerhin rund 365 Tonnen wiegen, stabilisieren.
Siemens lässt sich sein erstes Werk für Windkraftturbinen in Deutschland satte 200 Millionen Euro kosten. Die Fertigungshalle wird stellenweise bis 30 Meter hoch. 1000 neue Jobs werden geschaffen, davon zehn Prozent im Bürobereich. Geplant ist in der Fertigung ein Drei-Schicht-Betrieb an sechs Tagen. Die ersten Sieben-Megawatt-D7-Turbinen sollen Mitte/Ende 2017 gefertigt werden. Pro Jahr sollen weit über 100 Einheiten entstehen, so die aktuelle Planung.
Auch Cuxhavens Oberbürgermeister Ulrich Getsch (parteilos) freut sich über die Großinvestition. Er kümmert sich bereits mit seinen Mitarbeitern um das Wohl der zu erwartenden Neu-Cuxhavener, die demnächst bei Siemens arbeiten werden. Ein Online-Portal soll bald aktiv geschaltet werden und rund um die Themen Wohnungen, Kita, Schule informieren.
In Bremerhaven hätte man Siemens auch gerne verankert. Trotz der Ansiedlungsentscheidung zugunsten der Cuxhavener will das Land Bremen allerdings am Bau seines Offshore Terminals Bremerhaven (OTB) festhalten. EHA/dpa