Nach Übernahme: Interschalt-Chef weg

Chefwechsel an der Spitze der Schenefelder Interschalt maritime systems. Robert Gärtner hat das Schenefelder Software-Unternehmen nach zehn Jahren verlassen.

Robert Gärtner ist von seiner Position als CEO zurückgetreten, „um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen“, teilte das Unternehmen jetzt mit. Der Manager hatte die Firma seit 2006 geleitet. Sein Abgang kommt für Branchenbeobachter nach der Anfang dieses Jahres erfolgten Übernahme durch den finnischen Cargotec-Konzern (THB 26. Januar 2016) nicht überraschend.

Den Anbieter maritimer Software für Cargo Operations und Fleet Management sowie NavCom Services und Hersteller von VDR-Systemen führen nun zwei Geschäftsführer: Benoit de la Tour, Präsident von Navis, einem Tochterunternehmen von Cargotec, und Rainer Twisterling, bisher Vice President Services bei Interschalt.

In seiner zusätzlichen Position wird de la Tour die Integration der Interschalt-Software-Sparte in Navis vorantreiben. Von Oakland, Kalifornien (USA), aus bringt er dabei seine Erfahrungen von Veränderungsprozessen in Unternehmen und dem Ausbau des weltweiten Software- und Informationsgeschäfts ein.

Stärkere Integration von MacGregor

Twisterling wird in seiner neuen Rolle die Integration der Interschalt-Service-Sparte in MacGregor, ebenfalls eine Tochter von Cargotec, forcieren sowie den Fokus auf den weiteren Ausbau des Service-Geschäfts für das Unternehmen legen.

„Unsere Marktforschungen haben gezeigt, dass 17 Milliarden US-Dollar jährlich durch ineffiziente Prozesse in der Lieferkette von See containern verschwendet werden,“ sagte de la Tour. „Wir haben das Ziel, Linienreeder, Schiffseigner und deren Partner dabei zu unterstützen, manuelle Prozesse zu automatisieren und einen leichteren Zugang zu qualitativ hochwertigeren Informationen und Daten durch neue Technologien zu gewinnen.“

Günter Schmidmeir, Navis Regional General Manager EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), wird zudem das lokale Interschalt-Management bei der Integration unterstützen und operativ eng mit dem Software-Team zusammenarbeiten.

Geänderte Rechtsform

Zugleich hat die Firma die Rechtsform geändert und ist von einer Aktiengesellschaft (AG) in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) umgewandelt worden. Interschalt hat derzeit rund 200 Beschäftigte in Europa, Nordamerika und Asien. Ende Februar waren es noch 250 Mitarbeiter.

Erst im vergangenen Jahr war die Deutsche Private Equity (DPE) überraschend als Hauptaktionär bei Interschalt eingestiegen (THB 30. Juni 2015). Die weiteren Anteile hielten die Reederei Peter Döhle und die Gärtner Consulting GmbH. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Auch 2016 gab es dazu keine Angaben. Cargotec (3,4 Milliarden Euro Umsatz/11.000 Beschäftigte) hatte 2015 auch den fast 100 Jahre alten Schiffszulieferer Hatlapa in Uetersen bei Hamburg geschluckt. Bis zum Jahresende fielen 84 Arbeitsplätze weg (THB 17. Dezember 2015). Die Personalmaßnahmen kosteten rund fünf Millionen Euro. Ursprünglich wollten die Finnen 100 Stellen streichen. Gründe waren die schwache Nachfrage, der niedrige Ölpreis und das Überangebot an Transportvolumen. Das führte zu einer Stagnation bei Bestellungen neuer Schiffe. FBi

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