Lies: EEG ist „absolute Fehlentscheidung“

Der Anteil der auf See erzeugten Windenergie hat sich verdreifacht. Vor diesem Hintergrund warnte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies vor den negativen Folgen der EEG-Novelle.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch in Deutschland belief sich im ersten Halbjahr auf 15 Prozent. Das meldet der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) – und warnt zugleich vor einem Nachlassen der Klimapolitik.

Insbesondere die erneut starke Zunahme der Windstromerzeugung um 4,2 Terawattstunden (TWh) im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres brachte den Erfolg. Und der gründet sich wiederum vor allem auf den derzeitigen umfassenden Ausbau der Windparks in der Nord- und Ostsee: Hatten die deutschen Offshore-Turbinen von Januar bis Juni 2015 noch 2,15 TWh eingespeist, verdreifachten sie im ersten Halbjahr 2016 ihren Beitrag nahezu: Insgesamt 5,74 TWh Windstrom vom Meer flossen durch die deutschen Netze, während die Windparks an Land in diesem Vergleich zum Vorjahreszeitraum gut 0,6 TWh mehr einspeisten, nämlich 34,71 TWh.

Niedersachsens Landesregierung kritisierte die Pläne der Bundesregierung zur Begrenzung des Baus von Offshore-Windkraftwerken scharf. Dies sei eine „absolute Fehlentscheidung“, sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Wer die Energiewende will, braucht den Eckpfeiler Offshore, weil er doppelt so effektiv ist wie die Windkraft an Land.“ Nun drohe eine Zeit, in der in deutschen Küstengewässern keine Windparks gebaut werden könnten. Dies bedrohe auch den Standort der norddeutschen Länder, wo mit der Windkraft neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.

Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sieht vor, dass es ab 2021/2022 einen Offshore-Ausbau fast nur noch in der Ostsee geben soll. Grund ist der schleppende Netzausbau – Niedersachsen macht den Bund für die Verzögerungen verantwortlich. Das Gesetz soll die Kosten für erneuerbare Energien begrenzen und sieht niedrigere Ausbauziele für die Windenergie vor. pk/lni

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