Insolvenzverfahren verlängert
Den Emder Nordseewerken bleibt mehr Zeit, um einen neuen Investor zu finden. Das Insolvenzverfahren um das Unternehmen sei bis Ende August verlängert worden, sagte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Preuss. Es gebe Interessenten; über den Berg sei man jedoch noch lange nicht.
Auch für die knapp 200 Beschäftigten der ehemaligen Traditionswerft, die 2009 ihr letztes Schiff ablieferte und danach die Produktion auf Gründungselemente für den Bau von Offshore-Windkraftanlagen umstellte, gibt es ein kurzes Aufatmen. Sie bekommen in der Zeit weiter ihr Gehalt bezahlt, sagte Preuss. „Aber die Kuh ist noch nicht vom Eis.“
Ursprünglich sollte die Frist Ende Juli ablaufen. Eine Verlängerung des Insolvenzverfahrens sei möglich gewesen, da das Unternehmen nach dem Insolvenzantrag im Mai auf Kurzarbeit umgestellt habe. So zähle der Monat nicht zum Verfahren, erklärte Preuss. Die dreimonatige Frist laufe dadurch erst Ende August aus. „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass ein ehrlicher Investor gefunden wird“, so der Betriebsratvorsitzende.
Die Suche nach einem Geldgeber habe höchste Priorität, hieß es aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium. „Es finden Gespräche mit möglichen Interessenten statt, aber wir sind noch nicht am Ziel“, so eine Sprecherin des Ministeriums. Dazu arbeite man eng mit dem Insolvenzverwalter und zwei Be ratungsfirmen zusammen.
Wirtschaftsminister Olaf Lies hatte eine davon ins Boot geholt, um international nach einem Investor für die ehemalige Traditionswerft zu suchen. Mit einer Landesbürgschaft hatte Niedersachsen Anfang 2013 einen Kredit der Nord/LB an den damaligen Käufer der Nordseewerke abgesichert.
Der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Axel Gerbers, hält sich derweil mit Aussagen zum Verfahren bedeckt. Es gebe verschiedene Interessenten, teilte er über eine Sprecherin mit. dpa/bre