Fischtrawler „Kiel“ nach Portugal verkauft

Das bislang älteste europäische Fabrikfangschiff „Kiel“ hat kürzlich den Fischereihafen in Cuxhaven verlassen.

Erstes Ziel war zunächst die spanische Hafenstadt Vigo. Über 40 Jahre fischte die „Kiel“ zunächst von Bremerhaven, später von ihrem Heimathafen Cuxhaven in den Fanggründen im Nordatlantik, zuletzt hauptsächlich Heilbutt.

Nach Information der „Cuxhavener Nachrichten“ hat die Deutsche Fischfang Union (DFFU) den mittlerweile 44 Jahre alten, aber technisch immer noch einwandfreien Trawler mit der Kennung NC 105 nach Portugal verkauft. Dort liegt das von einem Teil der bisherigen Stammbesatzung überführte Schiff inzwischen im Hafen Aveiro.

Als Ersatz für die „Kiel“ und für die nach Polen verkaufte „Baldvin“ (Baujahr 1992) erhält die DFFU demnächst zwei Neubauten von der norwegischen Myklebust Verft AS in Aalesund, die beiden 80 Meter langen Hochseetrawler „Cuxhaven“ (Bau nummer 392) und „Berlin“ (Baunummer 393), wobei die Rumpffertigung auf der Crist-Werft in Gdynia erfolgte.

Die 1973 von der Rickmers-Werft unter der Baunummer 371 abgelieferte „Kiel“ gehört zur sogenannten „Bremen-Klasse“ die zwischen 1972 und 1973 auf der Unterweser-Werft und Rickmers-Werft in Bremerhaven für die „Nordsee“ Deutsche Hochseefischerei gebaut wurden. Die insgesamt zehn sehr robusten Heckfänger waren jeweils 92 Meter lang, 15 Meter breit und verfügen über eine MaK-Maschinenanlage mit einer Leistung von rund 3530 kW für eine maximale Geschwindigkeit von 15,5 Knoten. Die bislang für die DFFU eingesetzte „Kiel“ war der letzte deutsche Hochseetrawler dieser Klasse, wobei die DFFU seit 1995 zum isländischen Konzern Samherji gehört.

Neben der „Kiel“ sind aus dieser Bauserie beispielsweise noch die ehemalige „Regulus“ in Nordamerika als „Golden Alaska“ sowie die ehemalige „Friedrich Busse“ als Hecktrawler in Südkorea im Einsatz. Das Typschiff „Bremen“ wurde bereits 1985 bei der Lindenau Werft in Kiel zum Forschungs- und Seismikschiff „Mintrop“ umgebaut, verkehrte zwischenzeitlich wieder unter dem Baunamen „Bremen“ und zuletzt unter der Flagge von Malaysia als „Mahsuri“ für weltweite Seismikeinsätze. Vor sieben Jahren wurde das ebenfalls von der DFFU eingesetzte Schwesterschiff „Wiesbaden“ nach mehrjähriger Aufliegezeit zur Verschrottung nach Dänemark verkauft.

Den Vertrag für den Bau der beiden neuen Hecktrawler mit einer Fabrik für die Filetproduktion einschließlich Packraum und Frostung hatte die DFFU vor fast genau zwei Jahren (19. Juni) abgeschlossen. Entworfen wurden die Schiffe von Rolls-Royce. Die Rümpfe der ICE 1A Klasse sind auf ex treme Eisbedingungen von Schollen bis zu einem Meter Dicke ausgelegt. FBi/CE

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