Expeditions-Cruiser dockt in Bremerhaven

Nach dem Werftaufenthalt geht es für das Kreuzfahrtschiff zunächst nach Edinburgh (Foto: Eckardt)
Zum wiederholten Mal hat die „National Geographic Explorer“ jetzt für Wartungs- und Klassearbeiten in Bremerhaven festgemacht.
Der planmäßige Werftaufenthalt schließt damit direkt an eine mehrwöchige Anfahrt aus der Antarktis an, wo das zur Flotte der US-amerikanischen Reederei Lindblad Expeditions gehörende Schiff zuletzt als Expeditionscruiser (IMO 8019356) zum Einsatz kam.
Die Arbeiten an dem 112 Meter langen und 16,5 Meter breiten Cruiser erledigt die Lloyd Werft, greift dabei aber auf die Ausstattung der benachbarten German Dry Docks (GDD) zurück. Dort liegt die „National Geographic Explorer“ im Schwimmdock im Kaiserhafen.
Planmäßig wird die Lloyd Werft das mit 6471 BRZ vermessene Kreuzfahrtschiff Ende des Monats wieder an die Reederei übergeben. Für die „National Geographic Explorer“ startet dann zum 30. April die Nordlandsaison in Edinburgh mit einer 19-tägigen Rundreise um die britischen Inseln, einschließlich Irland und Schottland. In Bremerhaven gilt das Schiff bereits als bekannter Gast, schließlich kam der Cruiser in den zurückliegenden Jahren mehrfach für die Vorbereitung auf die Arktissaison zur Lloyd Werft (THB 22. April 2015). Hintergrund der regelmäßigen Besuche an der Weser ist das Ende des Sommers auf der südlichen Erdhalbkugel. Dann nämlich wechselt das Fahrtgebiet der Expeditionskreuzfahrten vom antarktischen Kontinent hin zu Zielen in den nördlichen Polarmeeren.
Lindblad Expeditions hatte die „National Geographic Explorer“ 2007 in Norwegen erworben. Dort war sie seit ihrer Ablieferung 1982 als „Midnatsol“ für die Hurtigruten-Reederei zwischen Bergen und Nordnorwegen auf der legendären Postschiffroute im Einsatz. Seit ihrem Umbau zum Kreuzfahrtschiff in Göteborg vor knapp zehn Jahren bietet sie in 69 Außen- und zwölf Balkonkabinen Platz für 148 Passagiere. Heute verkehrt der ursprünglich auf der Ulstein-Werft entstandene Mini-Cruiser unter Bahamas-Flagge in der Regel abseits der üblichen Reiserouten.
Der schwedisch-amerikanische Forscher Lars-Eric Lindblad gründete die nach eigenem Namen benannte Reederei 1979. Das in New York ansässige Unternehmen betreibt aktuell eine Flotte von sechs Einheiten. Dazu gehört auch die 2003 bei der Cassens-Werft in Emden gebaute „National Geographic Orion“ (IMO 9273076) mit einer Passagierkapazität von 102 Personen. Die Reederei erwartet mit der „National Geographic Quest“ und der Anfang des Jahres angekündigiten „National Geographic Venture“ bis 2018 noch zwei Neuzugänge. Die beiden Expeditionsschiffe entstehen bei Nichols Brothers im US-Bundesstaat Washington. ger/CE