EU fördert Energie-Insel in der Nordsee
Die EU unterstützt den Bau einer künstlichen Energie-Insel in der Nordsee mit 650 Millionen Euro. Mit dem Projekt werde der Übergang Europas von fossilen Brennstoffen zu grüner Energie vorangetrieben, hieß es bei der Vertragsunterzeichnung vom belgischen Netzbetreiber Elia und der Europäischen Investitionsbank (EIB) im niederländischen Vlissingen.
Der Kredit ist den Angaben zufolge für die Realisierung des ersten Abschnitts der sogenannten Prinzessin-Elisabeth-Insel bestimmt. In Vlissingen werden derzeit die ersten Fundamente gebaut.
Die etwa sechs Hektar große Insel soll Teil eines neuen Hochleistungs-Offshore-Netzes sein und in umliegenden Windparks erzeugten Strom bündeln (thb.info 1. März 2023). Darüber hinaus ist sie Anlandepunkt für Leitungen anderer Länder. Weil sie dazu beitrage, große Mengen an Windenergie aus der Nordsee zum Festland zu bringen, sei sie von entscheidender Bedeutung für die belgische und europäische Energiewende, hieß es.
Die Prinzessin-Elisabeth-Insel soll bis 2027 etwa 45 Kilometer vor der belgischen Küste errichtet werden. Von dort aus sollen zusätzliche 3,5 Gigawatt in das belgische Stromnetz eingespeist werden. Jüngst war bekanntgeworden, dass die Kosten für die Insel mehr als dreimal so hoch sein könnten wie bislang geplant. Wie verschiedene Medien berichtet hatten, könnten sie sich auf sieben Milliarden Euro belaufen. Bislang waren 2,2 Milliarden Euro angesetzt worden.
Mehrere Nordseeanrainer, darunter Deutschland und Belgien, setzten sich vergangenes Jahr zum Ziel, bis 2030 Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee mit einer Leistung von 120 Gigawatt zu bauen. Bis zum Jahr 2050 sollen mindestens 300 Gigawatt erreicht werden. bek/dpa