Eemshaven profitiert vom Offshore-Boom

Schiffe kommen, Schiffe gehen: Die „Pacific Osprey“ (r.) verlässt Eemshaven mit Bauteilen für den Windpark „Gemini“, Foto: Arndt

M. v. d. Heuvel, Fotos: Arndt
Das niederländische Eemshaven will sich zu einer wichtigen Drehscheibe für die Offshore-Industrie entwickeln.
Aktuell halten sich im Nordseehafen gleich mehrere Offshore-Spezialschiffe auf, neben Versorgungsfahrzeugen auch verschiedene Transport- und Errichterschiffe. Für den Mittwoch erwartete die Hafenverwaltung Groningen Seaports zudem das nach ihrer Darstellung derzeit größte Kranschiff der Welt, die bereits 1987 gebaute „Saipem 7000“. Das Schiff, das dem italienischen Unternehmen Saipem S.p.A, gehört, ist unter anderem mit Kränen ausgerüstet, die gemeinsam bis zu 7000 Tonnen heben können. Die unter Bahamas-Flagge fahrende „Saipem 7000“ (IMO 8501567) wird für längere Zeit in Eemshaven verbleiben, damit verschiedene technische Arbeiten in Ruhe ausgeführt werden können. Als Liegeplatz hat die Hafenverwaltung dem schwimmenden Giganten einen Liegeplatz im Hafenbecken Wilhelminahaven zugewiesen, einem von insgesamt drei großen Hafenbecken.
Damit das 198 Meter lange und 88 Meter breite Schiff den Hafen sicher ansteuern konnte, wurde es von vier starken Schleppern begleitet.
Die „Saipem 7000“ ist zudem eine der im Wortsinne optischen Leckerbissen für den am kommenden Sonnabend erstmals im Nordseehafen ausgerichteten „Tag der Offenen Tür der Offshore-Industrie“. Dabei will sich der Hafen gegenüber der Öffentlichkeit als wichtige Drehscheibe für diese rasant wachsende Industrie präsentieren. Verschiedene Fachveranstaltungen sowie Rundfahrten sind für den „Tag der Offenen Tür“ geplant. Ungeachtet vom Besuch dieses außergewöhlichen Spezialschiffes herrscht in Eemshaven ein Kommen und Gehen der Offshore-Giganten. Zu den Nutznießern dieser Entwicklung gehört auch der deutsch-niederländische Hafenlogistiker Orange Blue Terminal (OBT), ein Joint Venture der Hamburger Buss Group sowie des niederländischen Schifffahrtsunternehmens Marico. „Wir haben gut zu tun“ bestätigte Martin van den Heuvel, Managing Director von OBT, am Dienstag dem THB. Das Unternehmen ist seit Sommer 2011 operativ und disponiert über einen Terminal mit einer Grundfläche von rund 254.000 Quadratmetern. Herzstück des Terminals ist eine 700 Meter lange Kaifront, die zudem in weiten Teilen schwerlastfähig ist. Für den Umschlag steht unter anderem ein leistungsstarker Hafenmobilkran des Herstellers Liebherr zur Verfügung. Der LHM 600 hat ein Hebevermögen von rund 208 Tonnen. Van den Heuvel: „Von diesemKrantyp gibt es in den Niederlanden insgesamt nur drei Exemplare.“ Der Kran ist unverzichtbar. Van den Heuvel: „Die Entwicklung in der Offshore-Branche schreitet rasant voran. Dazu gehört unter anderem, dass die Komponenten immer größer und schwerer werden. Darauf muss man sich als Dienstleister einstellen.“ Neben Offshore-Teilen richtet sich der OBT auch auf andere Schwergut- und Projektladung sowie Breakbulk. Zu den aktuell über den Terminal betreuten Offshore-Windparks gehört auch der neue Park „Gemini“. Dafür werden unter anderem die Spezialschiffe „Pacific Osprey“ und „Aelus“ eingesetzt. EHA