Boskalis-Konzern streicht Schiffe und baut Personal ab

Nach Jahren kräftiger Zuwachsraten bläst dem börsennotierten niederländischen Wasserbau-, Schleppassistenz- und Offshore-Spezialisten Konink lijke Boskalis Westminster NV ein scharfer Wind ins Gesicht.

Die Folge: Der weltweit tätige Konzern wird seinen Mitarbeiterstamm von derzeit gut 8200 Beschäftigten sowie seine Flotte reduzieren, kündigte das im niederländischen Papendrecht ansässige Unternehmen jetzt an. Insgesamt geht es um 650 zu streichende Arbeitsplätze sowie um die Ausmusterung von 24 Spezialschiffen, darunter zehn unterschiedliche Baggerschiffe sowie 14 Offshore-Spezialeinheiten. Wegen der schwachen Märk te sei es unvermeidbar, „sowohl den Flottenumfang als auch ihre Struktur den veränderten Marktrealitäten anzupassen“, heißt es weiter.

Der Konzern sieht sich zu dieser Kurskorrektur vor allem deshalb gezwungen, weil die globalen Energie- und Rohstoffmärkte massiv unter Druck stehen. Unter anderem mit der Folge, dass derzeit viele Erdöl- oder Gasexplorationsprojekte zurückgestellt wurden, da dauerhafte Rohölniedrigpreise eine schnelle Refinanzierung der erheblichen Inves titionen nicht ermöglichen.

Unter den gut 650 Mitarbeitern, die von dem Stellenabbau betroffen sind, befinden sich 150 Niederländer beziehungsweise Beschäftigte mit einem niederländischen Arbeitsvertrag. Das Konzernmanagement will die Anpassungen am Personalkörper sowohl über „natürliche Fluktuation“ als auch über Kündigungen als Ultima Ratio vornehmen. Ein umfangreicher Sozialplan befindet sich in der Ausarbeitung. Zudem wurden die für den Konzern relevanten Gewerkschaften inzwi schen über die geplanten Maßnahmen informiert. Etwas einfacher gestalten sich die Eingriffe in die Flottenstruktur. Zur Einordnung: Weltweit disponiert der Konzern im Selbsteintritt, in der Charter oder auch über strategische Partnerschaften über eine Flotte von rund 1000 Einheiten mit unterschiedlichen Einsatzprofilen. Die Flottenreduzierung verteilt sich nach derzeitigem Planungsstand über einen Zweijahreszeitraum und soll 2018 abgeschlossen werden. Dabei setzt der Konzern auf einen Aktions-Dreiklang aus klassischem Verkauf, zeitlich befristetem Auflegen von Tonnage oder auch Verschrotten nicht benötigter Schiffe. Bei den Verkäufen und Abbrüchen handelt es sich um Tonnage, die im Schnitt 30 Jahre und älter ist. EHA

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