„Bard Offshore 1“ wieder aktiv

So weit wagte sich bislang keiner raus: Die Turbinen stehen 90 Kilometer vor Borkum in See, Foto: BARD
Der im August 2013 eröffnete deutsche Nordsee-Windpark „Bard Offshore 1“ produziert wieder Strom.
Eineinhalb Jahre ruhte die Energieerzeugung, nachdem technische Störungen und ein Schwelbrand auf der Konverterstation „BorWin alpha“ den Park lahmgelegt hatten. Geschäftsführer Jens Hagen von der Betreibergesellschaft Ocean Breeze Energy, die zur HypoVereinsbank gehört, sprach jetzt von einem „stabilen Vollbetrieb“. Die Ausfallkosten für den nicht eingespeisten Strom sollen im Millionenbereich liegen und werden nach dem Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien weitgehend auf den Strompreis umgelegt.
Die Türme des aus 80 Anlagen bestehen Energieparks stehen in bis zu 40 Metern Wassertiefe 90 Kilometer nordwestlich der ostfriesischen Insel Borkum. So weit steht kein anderer Offshore-Windpark der Welt in offener See. An den Naben in 90 Metern Höhe drehen sich Rotoren mit einem Durchmesser von 120 Metern, die Gesamthöhe liegt bei 152 Metern. Generatoren in 280 Tonnen schweren Gondeln erzeugen Strom, der per Seekabel zur Insel Norderney und weiter bis ans Festland geleitet wird. Mit einer theoretischen Leistung von 400 Megawatt soll so viel Strom fließen, dass etwa 400.000 private Haushalte versorgt werden können.
Der Emder Offshore-Pionier Bard war mit dem Bau dieses ersten kommerziellen Nordsee-Windparks zunächst Vorreiter der Branche. Die Investitionskosten beliefen sich auf rund drei Milliarden Euro. EHA/dpa