Aus für DA Schiffsverwertung

Die DA Schiffsverwertung in Papenburg stellt ihre Aktivitäten in der Schiffsverschrottung ein.

Das im Bera-Hafenterminal angesiedelte Unternehmen der Meppener Augustin Holding wird Ende März geschlossen, bestätigte jetzt die Geschäftsführerin Beate Friedmann. Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Emden prüft, ob die DA Schiffsverwertung gegen Auflagen der Behörde zum Zerlegen von Schiffen verstoßen hat.

„Im Rahmen der ständigen Gewerbeüberwachung haben wir festgestellt, dass von dem Unternehmen größere Schiffe entsorgt werden sollten, als zugelassen waren“, sagte Klemens Kampshoff, Leiter der Gewerbeaufsicht. Eine Zulassung habe es am Standort im Papenburger Hafen nur für Binnenschiffe gegeben. Kampshoff: „Die Halle, in der die Schiffe zerlegt werden, und die Anlage, mit der sie aus dem Wasser gezogen werden, sind nur bis zu einer bestimmten Schiffsgröße zulässig. Unsere Vorgaben müssen eingehalten werden, um beispielsweise Umweltbelastungen zu verhindern.“ Derzeit werde geprüft, ob eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat vorliege, die dann zum weiteren Verfahren an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden müsste.

"Unklare Genehmigungssituation"

Beate Friedmann von der Augustin Holding sagte, man habe mit der Gewerbeaufsicht ein Genehmigungsverfahren zum Abbruch größerer Schiffe besprochen und sei nun „unwissentlich ins Kreuzfeuer geraten“. Da die Auflagen des Gewerbeaufsichtsamts beim Abbruch größerer Einheiten eine wirtschaftliche Verwertung nicht mehr zulassen, habe man von diesem Vorhaben Abstand genommen. Die aus ihrer Sicht unklare Genehmigungssituation und die Erweiterung von Auflagen seien letztlich der Grund für die nun beschlossene Betriebsschließung.

Die DA Schiffsverwertung war im Mai 2012 als erste zertifizierte Abwrackwerft für Binnenschiffe in Deutschland gestartet. Das Unternehmen wurde von der Augustin Holding gemeinsam mit dem Harener Binnenschiffsreeder Martin Deymann gegründet. Deymann war 2015 wieder ausgestiegen. Bis heute wurden rund 100 Objekte aus der Binnenschifffahrt realisiert. Im vergangenen Jahr begann die DA Schiffsverwertung auch mit dem Rückbau von seegängigen Fahrzeugen. So wurden in Papenburg das Küstenfahrgastschiff „Wappen von Norderney“ vollständig und der 64 Meter lange dänische Offshore-Versorger „Esvagt Omega“ bis auf die Rumpfhülle fachgerecht recycelt.

Den Rückbau der „Esvagt Omega“ hat die Behörde gestoppt. Die Verschrottung der Ende November 2016 in Papenburg eingetroffenen, ebenfalls 64 Meter langen <link http: www.thb.info themen sonderbeilagen-2015 schiffbau-reparatur-finanzierung single-view news frisia-v-verkauf-bestaetigt.html external link in new>Inselfähre „Frisia V“ von der Reederei Norden-Frisia (THB 1. Dezember 2016) durfte die DA Schiffsverwertung gar nicht erst beginnen. Inzwischen wurden beide Fahrzeuge an niederländische Abbrecher weiterveräußert und bereits mit Schlepperhilfe dorthin überführt. Auch der 50 Jahre alte frühere Tonnenleger „Otto Treplin“, den die Norden-Frisia zuletzt seit 2008 über ihre Tochterfirma Frisia-Offshore als Versorger für Meereswindparks genutzt hatte, sollte jetzt eigentlich in Papenburg verschrottet werden. Der Kauf war nahezu perfekt, das Schiff ging dann aber an Abbrecher aus dem niederländischen Kootstertille.

Umsiedlung geplant

Noch vor wenigen Monaten war die Umsiedlung der DA Schiffsverwertung auf ein viereinhalb Hektar großes Grundstück am Papenburger Nordhafen im Gespräch. Dort wollte die Augustin Holding eine größere Halle errichten, um in Zukunft auch Küstenfrachter und andere kleine Seeschiffe abwracken zu können. „Gerade auch vor dem Hintergrund der zahlreichen Gespräche und der intensiven Betreuung durch die Wirtschaftsförderung bei der Frage einer Betriebserweiterung ist die jetzt beschlossene Schließung sehr bedauerlich“, sagte der Papenburger Bürgermeister Jan Peter Bechtluft (CDU). Er selbst sei mit der Wirtschaftsförderung und Stadtbaurat Jürgen Rautenberg an den Gesprächen beteiligt gewesen. ED/fab

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