Anbindung „Ostwind 1“ im Bau

50Hertz betreibt auch das Kabel für den Offshore-Windpark „Baltic 1“ von EnBW, Foto: 50Hertz
Der Netzbetreiber 50Hertz kommt mit dem Bau der Offshore-Stromtrasse „Ostwind 1“ zu zwei genehmigten Windparks nordöstlich von Rügen voran.
An der Anlandestelle Lubmin wurden nun die ersten Leerrohre unter dem Areal eines Naturschutzgebietes verlegt, teilte 50Hertz-Projektleiter Wolfgang Thießen mit. Auch die rund 90 Kilometer lange Seetrasse sei inzwischen auf Munition und archäologische Funde geprüft worden. Entdeckt wurden unter anderem mehrere Wasserbomben und eine Seemine. Zudem stieß das Unternehmen auf die Überreste von zwei bislang unbekannten Wracks: das eine aus dem 13. Jahrhundert, das andere aus dem 18. Jahrhun dert.
Von 2018 an soll der erste Strom vom westlichen Adlergrund – einem Offshore-Eignungsgebiet in der Ostsee rund 30 Kilometer nordöstlich von Rügen – nach Lubmin fließen. Mit dem Iberdrola-Projekt „Wikinger“ und dem E.ON-Vorhaben „Arkona-Becken Südost“ sind dort bereits zwei Windparks genehmigt. 50Hertz verlegt das 93 Kilometer lange Kabel durch die Ostsee und führt es dann drei Kilometer über Land zum Umspannwerk Lubmin.
Das Projekt ist nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern mit 1,5 Milliarden Euro auch sehr teuer. 50 Millionen Euro verbaut 50Hertz an Land, 1,45 Milliarden Euro in der See. Allein die Umweltauflagen an Land schlagen mit rund 250.000 Euro zu Buche. Während eine Arbeitsgemeinschaft dreier Firmen an Land die Rohre verlegt, durch die später die Kabel gezogen werden, sind auf der See bereits vier Schiffe unterwegs, die die Trasse Zentimeter um Zentimeter auf Munition und archäologische Funde scannen.
Im nächsten Frühjahr will 50Hertz mit dem Bau der Stromtrasse auf See beginnen. Dann sollen auch die bauvorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sein. mv/fab