Ambau meldet Insolvenz an

An zwei Fertigungsstandorten produziert Ambau Stahlrohrtürme für Windenergieanlagen, Foto: Ambau
Das Stahlbauunternehmen Ambau hat jetzt vor dem Amtsgericht in Cuxhaven Insolvenz angemeldet.
Für den Hersteller von Gründungsstrukturen und Stahlrohrtürmen für Windenergieanlagen eröffnete das Gericht daraufhin die vorläufige Insolvenzverwaltung (Az: 12 IN 16/19). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Gerrit Hölzle aus Bremen bestellt. Der Rechtsanwalt verschafft sich derzeit einen Überblick, ob und wie es in dem Werk in Cuxhaven-Groden mit den 100 Mitarbeitern mit Bereitstellungsflächen direkt an der Elbe weitergehen kann.
Ambau war Anfang 2009 das erste Unternehmen, das sich in Groden für die Produktion von Turmsegmenten für Windenergieanlagen in einem neuen Werk ansiedelte. Von der Insolvenz ist neben dem Werk in Cuxhaven auch das Ambau-Stammwerk in Gräfenhainichen in der Nähe von Halle mit rund 200 Mitarbeitern betroffen. Hier hatte der geschäftsführende Gesellschafter Joachim Görlitz in den 1990er-Jahren sein Stahlbauunternehmen mit zunächst 35 Mitarbeitern aufgebaut, das zwischenzeitlich über fünf Standorte mit bis zu 750 Mitarbeitern verfügte und sich im Laufe der Zeit auf den Bau von Turmsegmenten spezialisierte.
Im Jahr 2016 trennte sich Görlitz auch von Geschäftsanteilen der Ambau Windservice GmbH, einem Tochterunternehmen der Ambau Gruppe, das an die Asel AG in Bremerhaven-Schiffdorf veräußert wurde. Damit übernahm die Asel mit den Vorstandsvorsitzenden Matthias Cercel auch die Standorte in Ritterhude, Schwerin und Gräfenhainichen.
Nach Aussagen von Gerrit Hölzle ist die aktuelle Ausgangslage im Werk in Cuxhaven nicht schlecht, es seien noch Aufträge vorhanden. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über die Insolvenzgeldfinanzierung für zunächst drei Monate gesichert.
Nachdem die Turmproduktion auf dem alten Vulkan-Gelände in Bremen-Vegesack geschlossen und nach Cuxhaven verlegt worden war, wurde dort auch die Betriebsfläche erheblich vergrößert. So erwarb Ambau die ehemalige Stahlbauhalle von Bard, die zuletzt von Cuxhaven Steel Construction (CSC) für die Produktion von Fundamentstrukturen genutzt wurde. In dieser Halle erfolgte zuletzt die Konservierung und Lackierung der Turmsegmente für einen Großteil der Offshore-Windkraftanlagen, die in den vergangenen Jahren in der Deutschen Bucht installiert wurden. CE/fab