Zukunft des NOK sichern

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist und bleibt von größter Bedeutung, vor allem für die deutschen Nordseehäfen und damit für ganz Norddeutschland. Daran ändern auch konjunkturbedingt schwankende Durchfahrten nichts. Das bekräftigte Klaus-Hinrich Vater, Präsident der IHK zu Kiel, am Donnerstag beim zweiten Maritimen Parlamentarischen Abend der IHK Schleswig-Holstein.

„Um die Leistungsfähigkeit des Kanals auch zukünftig zu sichern, sind vor allem Investitionen in den Erhalt der Infrastruktur und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung nötig“, sagte Vater. Dies erfordere jetzt die richtigen Weichenstellungen von Politik und Verwaltung. „Die gerade durch die EU beschlossene Einbeziehung des Seeverkehrs in das System der Abgaben auf Emissionen (ETS) trägt weiter zur hohen Attraktivität des NOK bei“, erklärte Norbert Brackmann (CDU), Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft. Der Nord-Ostsee-Kanal verkürze nicht nur die Fahrtzeit zwischen Nord- und Ostsee um etwa die Hälfte, sondern trage auch direkt zur Kosteneinsparungen bei. Brackmann: „Kürzere Fahrtzeiten, geringere Treibstoffkosten, gleichzeitig weniger schädliche Emissionen – das ist gut für das Klima und die Umwelt.“

Damit der NOK seine herausragende Stellung als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt behält, müsse er attraktiv bleiben. „Dazu gehört eine funktionierende Infrastruktur genauso wie Gebühren, die mit Augenmaß erhoben werden“, sagte Brackmann. Die Aussetzung der Befahrensabgabe bis Ende des Jahres sei ein erster richtiger Schritt. „Klar ist aber auch, dass weitere Schritte folgen müssen“, betonte der maritime Koordinator.

Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz (FDP) stellte die „weite wirtschaftliche Strahlkraft“ des NOK heraus und erklärte, dass nicht nur die Häfen vom Kanal profitieren, sondern auch Werften, Zulieferer und Handwerksbetriebe. Schleswig-Holstein setze sich daher stetig beim Bund dafür ein, dass Infrastrukturvorhaben wie der bereits begonnene Neubau der fünften Schleusenkammer Brunsbüttel oder die geplante Vertiefung des NOK vorangetrieben werden, betonte Buchholz. „Ohne einen funktionierenden und erreichbaren Kanal wären sowohl die Häfen als auch die Betriebe, die zahlreiche Industriearbeitsplätze sichern und Wertschöpfung in Schleswig-Holstein generieren, abgeschnitten“, ergänzte Frank Schnabel, Geschäftsführer von Brunsbüttel Ports.

Auch für den Hamburger Hafen ist der NOK als Lebensader unverzichtbar. Das unterstrich Ingo Egloff, Vorstandsmitglied bei Hafen Hamburg Marketing (HHM). Der kurze Weg für die Feederschiffe durch den Kanal in die Ostsee und zurück sichere Hamburg die Hub-Funktion für den Ostseeraum und sei neben den guten Hinterlandverbindungen per Eisenbahn einer der wichtigsten Faktoren im Wettbewerb mit anderen Häfen. „Der Hamburger Hafen braucht den NOK“, hob Egloff abschließend hervor. bek

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