Zeaborn übernimmt E.R. Schiffahrt

Der Hamburger Unternehmer Erck Rickmers trennt sich von seinen Ship-Management- und Ship-Brokerage-Aktivitäten. Zeaborn erwirbt sämtliche Geschäftsanteile an E.R. Schiffahrt.

Rückwirkend zum 1. Januar 2018 werden das Management von E.R. Schiffahrt, alle Mitarbeiter und Tochtergesellschaften inklusive des Schiffsmaklers Harper Petersen in die Gruppe integriert, teilte die Bremer Reederei am Montag mit. Die entsprechenden Verträge seien jetzt von den Transaktionsbeteiligten unterzeichnet worden. Der Vollzug stehe unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe. Über die finanziellen Eckdaten wurde Stillschweigen vereinbart.

Mit der Übernahme der E.R. Schiffahrt wird aus Sicht von Zeaborn ein weiterer wichtiger Meilenstein im Aufbau der Gruppe zum integrierten und weltweit agierenden Schifffahrtsunternehmen in der Linien- und Tramp-Schifffahrt erreicht. Die technisch und kommerziell gemanagte Flotte werde um 61 Containerfrachter und 20 Bulker auf rund 165 Einheiten erweitert. Nach der Integration von E.R. Schiffahrt samt Tochtergesellschaften und Harper Petersen beschäftigt Zeaborn rund 360 Mitarbeiter an Land und rund 5000 auf See. Das Unternehmen ist mit Standorten in Asien, Europa und den USA vertreten.

Nils Aden, derzeitiger Chief Executive Officer von E.R. Schiffahrt, wird die gemeinsamen Ship Management-Aktivitäten des Übernahmekandidaten weiterhin verantworten. Simon Aust bleibt Chief Executive Officer von Harper Petersen und Hamburg bleibt Hauptsitz der Gesellschaften. „Eine Konsolidierung unter den deutschen Bereederungsgesellschaften ist angesichts der internationalen Markterfordernisse überfällig“, resümierte Erck Rickmers.

Unser Ansatz war, ist und bleibt, dass wir ein integriertes Schifffahrtsunternehmen sind, das offen für Partnerschaften und Zukäufe ist, führten Ove Meyer und Jan Hendrik Többe als geschäftsführende Gesellschafter der Zeaborn Gruppe aus. Weiteres Wachstum etwa durch „die zügige Integration weiterer Tonnage und Unternehmen“ sei vorgesehen.

Für die Erck Rickmers Gruppe bedeutet der Verkauf des Ship Managements nach eigenem Bekunden keinen Abschied aus der Schifffahrt. Mit 34 eigenen und mit Investoren finanzierten E.R.-Frachtern bleibe die Gruppe „in erheblichem Umfang in der maritimen Wirtschaft engagiert“. Zudem werde eine zum Jahreswechsel unter dem Namen Blue Star Group neu etablierte Gesellschaft Schifffahrtsinvestments für institutionelle Anleger entwickeln.

Die Unternehmen von Erck Rickmers werden von der E.R. Capital Holding geführt. Chief Executive Officer ist Jochen Klösges. Die Gruppe setzt Investitionsschwerpunkte bei Immobilien im Bestand und in der Entwicklung, Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen sowie in der Schifffahrt.

Vor einem Jahr hatte sich Zeaborn bereits die Rickmers-Linie und Marine Consulting & Contracting (MCC) gesichert. Beide Gesellschaften zählten zur Rickmers Holding von Bertram Rickmers, dem Bruder von Erck Rickmers. Der Verkauf umfasst den gesamten Geschäftsbetrieb der Rickmers-Linie als Linienreederei für Stückgut, Schwergut und Projektladung, ebenso den gesamten Geschäftsbetrieb des Bunker- und Charter-Brokers MCC. Die damals in der Rickmers Holding verbliebenen Anteile übernahm Zeaborn dann später auch noch. Die Rickmers Holding hatte zwischenzeitlich Insolvenz angemeldet.

2016 hatte Zeaborn Schiffsgesellschaften von Hanse Capital übernommen. fab

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