ZDS dringt auf Konjunkturpaket
Die Corona-Krise droht die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession zu stürzen. Der Ruf nach einem Konjunkturprogramm zum Schutz deutscher Unternehmen wird dabei immer lauter. So schloss sich jetzt der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) der Forderung nach langfristigen staatlichen Investitionen an und mahnte dabei an, die maritime Wirtschaft im Blick zu behalten. Ein Konjunkturpaket sei "sinnvoll", sagte ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus dem THB. Denn die Unternehmen müssten sich zukünftig einem härteren internationalen Wettbewerb stellen.
Konkret verlangt der ZDS eine Steuerentlastung und eine Senkung der Lohnnebenkosten für maritime Betriebe. Darüber hinaus müsste der Bundesverkehrswegeplan zügiger umgesetzt und Hafeninfrastrukturprojekte beschleunigt werden. Im internationalen Wettbewerb seien langwierige Planungs- und Genehmigungsprozesse ein erheblicher Nachteil, hieß es.
Laut der Industrie- und Handelskammer (IHK) kostet der aktuelle Shutdown die norddeutsche Wirtschaft bis zu 1,6 Milliarden Euro pro Tag. Mit umfangreichen Kredit- und Sofortzahlungsprogrammen stemmen sich Bund und Länder gegen die wirtschaftliche Talfahrt. Doch vielen Betrieben geht das nicht weit genug. Neben den raschen Liquiditätshilfen brauche es auch ein Konjunkturprogramm mit nachhaltigen Steuersenkungen, forderte zuletzt der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW). Und auch der Internationale Währungsfonds (IWF) rief weltweit die Regierungen auf, die Konjunktur mit weiteren hohen zusätzlichen Ausgaben zu stabilisieren.
Zurückhaltend zeigte sich indes das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo). Überbrückungshilfen für bedrohte Betriebe ja, aber breit angelegte Programme für alle seien wenig sinnvoll, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. „Man muss schon überlegen, welche Bereiche eine Zukunft haben“, mahnte er. Der Stillstand sei auch die Zeit, in der Unternehmen ihre Innovationen planen müssten. jki