Voith: Werke dicht, Job-Abbau

Foto: WDR/THB-Archiv, Erfolgreicher Partner der Schifffahrt: der Antriebsspezialist Voith. Auch die im Sommer 2018 durch die Neptun-Werft an die Reederei WDR abgelieferte RoPax-Doppelendfähre „Norderaue“ hat einen Voith-Antrieb
Der Technologiekonzern Voith baut seine Antriebstechnik-Sparte um und schließt die Werke im bayerischen Sonthofen und im sächsischen Zschopau.
Wie am Montag bekannt wurde, solle es künftig weniger, aber dafür größere, leistungsstärkere Standorte geben. Auf diese Weise will das Unternehmen seine internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern. Rund 230 der etwa 5600 Arbeitsplätze bei Voith Turbo werden demnach gestrichen. Darüber hinaus sollen weitere 370 Jobs an andere Standorte verlagert werden.
Voith beschäftigt in Sonthofen etwa 420 Mitarbeiter, während es in Zschopau 85 sind. An beiden Standorten sei es wirtschaftlich nicht sinnvoll, die Produktion fortzuführen, ergänzte das vom baden-württembergischen Heidenheim aus geführte Unternehmen. Die beiden genannten Werke sollen demzufolge bis Ende 2020 geschlossen und die Kapazitäten an andere Standorte verlagert werden. Auch die Niederlassung in Mülheim mit etwa 20 Mitarbeitern, in der aber nicht produziert werde, solle verlagert werden heißt es weiter.
Die Antriebstechnik ist eine der drei wesentlichen Säulen von Voith. Die beiden anderen sind Wasserkraft und Maschinen für die Papierindustrie. Weltweit beschäftigt der Konzern mehr als 19.000 Menschen und erzielte zuletzt mehr als vier Milliarden Euro Umsatz.
Kürzlich hatte der Branchen-Dachverband VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) seine wachsende Besorgnis über die weiter schrumpfenden Aufträge dieser deutschen Schlüsselindustrie hingewiesen. „An den Ifo-Geschäftsexporterwartungen lässt sich ablesen, dass die Maschinenbauer angesichts der konjunkturellen und politischen Risiken weiterhin pessimistisch eingestellt sind“, hatte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann seinerzeit erklärt. Für dieses und das kommende Jahr rechnet der VDMA daher mit einem Produktionsrückgang von jeweils zwei Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die Industrie mit deutlich mehr als einer Million Beschäftigten noch ein Plus von gut 2 Prozent erzielt. EHA/dpa