Tankschiff-Reederei begeht Jubiläum

Runder Geburtstag: Rund 340 Gäste kamen zur 100-Jahr-Feier der Reederei Jaegers an Bord der „Ocean Diva“, Foto: Behrendt und Rausch
Eine der ersten Adressen für Flüssigtransporte in Europa ist die Duisburger Reederei Jaegers, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert.
Gründungsort des Unternehmens durch Josef Jaegers war 1919 Frankfurt am Main. Die Familie Jaegers ist – zusammen mit der Familie Valentin – auch heute noch in der Person von Gunther Jaegers (Enkel von Josef Jaegers) als Gesellschafter und Geschäftsführer in der Unternehmensleitung vertreten.
Die ersten Jahre beschäftigte sich die Firma noch mit Befrachtungen in der Trockenschifffahrt. Die ersten Tankschiffe kamen 1958 zur Flotte, und im Zuge der Umstellung endete die Trockenschifffahrt Anfang der 1960er Jahre. 1962 fuhren 17 Tankschiffe für Jaegers. Zwischenzeitlich war das Unternehmen wegen besserer Expansionsmöglichkeiten von Frankfurt nach Aschaffenburg umgezogen.
Die mittlerweile zum Chemiespezialisten avancierte Reederei wurde 1970 mehrheitlich an die Stinnes-Gruppe verkauft. Als Beteiligungsgesellschaft wuchs die Transportkapazität bei Jaegers bis 1991 auf 33.000 Tonnen. Vier Jahre später kehrte die Reederei wieder in Familienbesitz zurück und übernahm in diesem Zusammenhang die gesamte Stinnes-Tankflotte.
Ab 1996 begann die Reederei, zur Erhöhung der Transportsicherheit erste Einheiten zu Doppelhüllenschiffen umzubauen. Im Jahr 2000 folgte die nächste größere Expansion. Mit der Übernahme der Tankschifffahrtsaktivitäten der Unternehmen SRN-Alpina und Beckmann verfügte die Reederei Jaegers am Jahresende über eine Flotte von mehr als 130 Schiffen.
2001 wurde die „Josef Jaegers“ zum ersten Mega-Tanker unter deutscher Flagge mit einer Gesamtlänge von 135 Metern umgebaut. Damit standen 16 Doppelhüllenschiffe und sechs Spezialschiffe für die Kunden bereit.
Im Dezember 2003 übernahm die Jaegers-Gruppe die Anteile der Chemgas in Rotterdam, die bisher von der Royal Vopak, ebenfalls Rotterdam, gehalten wurden. Zusammen mit den Gastankern der CFT-Gaz, einem Joint Venture der französischen CFT und Chemgas, wuchs die Flotte der Jaegers-Gruppe auf rund 170 eigene und gecharterte Schiffe mit rund 320.000 Tonnen Tragfähigkeit an. Sie war damit Marktführer für Binnentankschiffstransporte in Europa. Durch die Übernahme von Chemgas fand gleichzeitig der Einstieg in die Seeschifffahrt statt, die in den Folgejahren konsequent ausgebaut wurde. jpn/acw