Stramme Wadeln am Ostseekai

Menschen statt Koffer: Oktoberfest-Feeling im Terminal, Foto: Behling

Auch in Kiel können sie das prima, was sonst nur den Bayern zugetraut wird: ein „Fass aufmachen“ ..., Foto: Behling
Von wegen „Weißwurstäquator“. Dass bayerische Lebensart auch in Norddeutschland toleriert, ja geschätzt wird, zeigte sich am Wochenende in Kiel.
Mehrere hundert Mitarbeiter der Kieler Hafenwirtschaft waren am Ostseekai zusammengekommen, um ein Oktoberfest an der Förde zu feiern. In der eigens zu diesem Anlass zum Festzelt umdekorierten Gepäckabfertigungshalle des Terminals wurde bis in den frühen Sonntagmorgen gefeiert. „Es ist das elfte Mal, dass wir so etwas machen“, sagte Kai Trenner, Geschäftsführer der Firma Kai Service Kiel. Passend zur Jahreszeit wurde die Feier wieder als Oktoberfest ausgerichtet. Damit die richtige Stimmung aufkam, hatten die Organisatoren extra die bayerische Band „Die Hunis“ nach Kiel geholt. Bei Bier, Brezeln und Musik erlebten die Mitarbeiter der im Hafen tätigen Firmen, Vereinigungen und Behörden einen fröhlich-entspannten Saisonabschluss.
Die Gästeliste reichte von Festmachern und Schlepperbesatzungen über Schiffsmakler bis hin zu den Mitarbeitern des Gepäckservice sowie Lotsen und Kanalsteurern. Finanziert wird das Hafenfest ausschließlich durch die Unternehmen. Mehr als ein Dutzend Betriebe hatten dazu im Vorfeld das Geld für das Fest bereitgestellt. In diesem Jahr wurden im Kieler Hafen 133 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen gezählt. Über die verschiedenen Terminalanlagen wie Ostseekai, Norwegenkai, Schwedenkai und Ostuferhafen gingen 458.771 Passagiere an oder von Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Der Zuwachs von 29,6 Prozent bescherte dem Hafen damit einen neuen Cruise-Rekord. „Dieses Fest ist eine gute Gelegenheit, einfach Danke zu sagen. Nach so einer Saison muss auch mal gefeiert werden“, sagte Trenner. Er hatte vor elf Jahren die Idee zu einem solchen Fest. Daraus ist nun eine feste Einrichtung geworden.
Erst vor wenigen Wochen hatte der Hafen Kiel gemeinsam mit Firmen im Ostufer hafen die „Sprottenback“ zelebriert – zum 33. Mal in Folge. FB/EHA