Shortsea Shipping Days trotz Coronavirus

Darf vorerst nicht in San Francisco festmachen: die „Grand Princess“, Foto: Hasenpusch
Das Shortseashipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) hält an der für den 18. und 19. März in Lübeck terminierten Ausrichtung der „Shortsea Shipping Days” fest. Das teilte SPC-Geschäftsführer Markus Nölke dem THB am Donnerstag auf Anfrage mit.
Man habe sich im SPC-Vorstand vor dem Hintergrund der rasanten Ausweitung der Coronavirus-Problematik sehr intensiv mit der Frage beschäftigt, ob die alle zwei Jahre stattfindende Experten-tagung abgesagt oder verschoben werden sollte. Doch die Risikobewertung habe dann ergeben, beim ursprünglichen Plan zu bleiben. Zudem hätten alle Aussteller erklärt, ebenfalls dabeibleiben zu wollen. Die Veranstalter erwarten an den beiden Tagen jeweils rund 300 Fachleute aus dem In- und Ausland. Ein kleines Restrisiko für eine Absage bleibt indes bestehen: Wenn Behörden entscheiden, dass Großveranstaltungen doch abgesagt werden müssen. Angesichts der erwarteten Besucherzahlen zur den Shortsea-Tagen schätzt man diese Möglichkeit beim SPC jedoch als gering ein.
Die Absage unzähliger Großveranstaltungen bedroht indes die deutschen Messebauer in ihrer Existenz. Das macht ein an Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher gerichteter Brandbrief deutlich. „Wir versuchen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um eine Heerschar von kleinen und mittelständischen Unternehmen vor der Insolvenz zu retten“, schreibt das Vorstandsmitglied des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (Famab), Gerd Wutzler. „Ohne die Hilfe der Politik wird uns das in diesem Fall nicht gelingen.“ Durch die bisherigen Absagen sei den Messebauern ein Schaden von mehr als 426 Millionen Euro entstanden.
Anders als geplant verläuft derweil eine weitere Kreuzfahrt der Reederei Princess Cruises. Nachdem die „Diamond Princess“ zwei Wochen lang im Hafen von Yokohama unter Quarantäne gestanden hatte, ist nun die „Grand Princess“ (IMO 9104005) vor der Küste Kaliforniens gestoppt worden, nachdem es in dem US-Bundesstaat einen Todesfall im Zusammenhang mit dem ersten Coronavirus gegeben hatte. Der nun verstorbene ältere Mann hatte sich im Februar auf einer Kreuzfahrt nach Mexiko an Bord der „Grand Princess“ befunden.
Alle der derzeitigen rund 2500 Passagiere mit Symptomen sollten zunächst auf das neuartige Virus Sars-CoV-2 getestet werden, bevor das Schiff in San Francisco einlaufen könne, sagte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom am späten Mittwochabend (Ortszeit). An Bord des Cruise Liners zeigen demnach 21 Menschen Symptome. Newsom will nun diejenigen Reisenden kontaktieren lassen, die an der Februar-Kreuzfahrt teilgenommen hatten.
In Deutschland hat das Auswärtige Amt inzwischen in seine Reisehinweise aufgenommen, dass auf Kreuzfahrtschiffen ein erhöhtes Quarantäne-Risiko besteht. bek/EHA/dpa