Rickmers zurück in der Bulk-Schifffahrt
Rickmers Shipmanagement hat den Auftrag bekommen, für sieben Supramax-Bulker das technische Management zu übernehmen.
Die Tochter der Rickmers Gruppe wird auch für die Bemannung zuständig sein, teilte das Unternehmen gestern mit. Die Massengutfrachter fahren derzeit in weltweiter Trampschifffahrt und sollen sukzessive ab dem 1. April 2015 an Rickmers Shipmanagement übergeben werden. Rickmers übernimmt damit auch die Verantwortung für sicheren Schiffsbetrieb nach dem International Safety Management (ISM) Code und für den Schutz der internationalen Handelsschifffahrt nach dem International Ship and Port Facility Security (ISPS) Code.
„Der Schritt unterstreicht die Rückkehr der Gruppe in das Geschäft mit Massengutschiffen“, erklärte Rickmers. Mit den sieben Bulkern erhöht die Reederei in ihrer Flotte die Zahl der Einheiten neben der Containerschifffahrt und sorgt damit für eine Diversifikation im Portfolio.
„Nachdem Harper Petersen erst kürzlich wieder in Befrachtung, Kauf und Verkauf von Bulkern eingestiegen ist, leisten wir als Rickmers Gruppe jetzt auch kommerzielles und technisches Management für Massengutschiffe. Damit weiten wir unser Geschäftsfeld aus und positionieren uns noch stärker am Markt“, sagt Ignace Van Meenen, CEO der Rickmers Gruppe. Auch Mehrzweck- und Fahrzeugfrachter zählen zur Flotte der Hamburger.
Vor kurzem hatte Harper Petersen, an der Rickmers und Nordcapital mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind, die exklusive Befrachtung aller 21 Bulker von der Nordcapital-Tochter E.R. Schiffahrt übernommen. Harper Petersen ist exklusiver Makler von E.R. Schiffahrt und der Rickmers Reederei und damit für eine Flotte von rund 140 Schiffen in den Größensegmenten 1000 bis 13 000 TEU zuständig. Zu den Bulkern, die Harper Petersen für E.R. vermarktet, zählen acht Capesizer, die E.R. Schiffahrt selbst gehören. Sie wurden allesamt im Jahr 2010 abgeliefert. Hinzu kommen zwölf Supramax-Carrier, die zum größten Teil für Schiffsfonds von Nordcapital fahren – überwiegend in der im Jahr 2008 aufgelegten „Nordcapital Bulkerflotte 1“ (THB 18. Februar 2015).
Drewry hatte kürzlich mitgeteilt, die Bulker-Märkte könnten ihre Schwäche im Lauf dieses Jahres überwinden. Wachsender Welthandel, moderater Flottenausbau und die Entwicklung von neuen energiesparenden Schiffen ließen auf eine Wiederbelebung der Charterraten hoffen. Die Überkapazitäten bleiben einstweilen bestehen, auch wenn manche Bestellungen für Bulker-Neubauten umgewidmet werden, insbesondere bei Capesizern, aus denen in den Orderbüchern dann teilweise VLCC-Einheiten werden. Um das Angebot zu reduzieren, gehen einige Reedereien dazu über, ihre Bulker zumindest vorübergehend aus dem Markt zu nehmen. Der Baltic Dry Index hat sich nach seinem Allzeittief im Februar von 509 Punkten jetzt wieder etwas erholt und notiert aktuell bei 594 Punkten. fab