Polen bestellt LNG aus USA für 30 Milliarden Euro


Anders als Deutschland verfügt Polen bereits über einen LNG-Terminal , Foto:Polskie LNG
Polen und die USA rücken nicht nur auf militärischem Gebiet enger zusammen: Die Achse Warschau-Washington schließt auch die Bereiche Energieversorgung und Wirtschaft stärker mit ein.
Wie jetzt bekannt wurde, wird das EU-Land künftig große Mengen LNG direkt aus den USA beziehen, die dann am neuen LNG-Terminal im polnischen Swinemünde (Świnoujście) bei Stettin gelöscht, anschließend regasifiziert und dann ins Energienetz eingeleitet werden. Dem Vernehmen nach geht es um US-Flüssiggas im Wert von umgerechnet rund 30 Milliarden Euro.
Was die militärische Zusammenarbeit Polens und der USA betrifft, will Staatspräsident Andrzej Duda bis zum Jahresende über den genauen Ort für die Stationierung zusätzlicher US-Truppen entscheiden. „Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr die finalen Verträge zur Erweiterung der amerikanischen Militärpräsenz unterschreiben werden und dass die endgültige Entscheidung fällt, wo die Truppen stationiert werden sollen“, sagte Duda am Montag nach einem Treffen mit US-Vizepräsident Mike Pence in Warschau. Bei einem Besuch Dudas im Weißen Haus im vergangenen Juni hatten beide Seiten eine Verstärkung der US-Truppen in Polen von derzeit 4500 Soldaten auf 5500 Soldaten vereinbart. Polen hat sich im Gegenzug für die US-Verstärkung an der Ostflanke der Nato verpflichtet, auf eigene Kosten Infrastruktur für die amerikanischen Truppen zu errichten.
US-Vizepräsident Mike Pence hat Polen indes für den Widerstand gegen die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 gelobt und Deutschland für sein Festhalten an dieser durch die Ostsee führenden Versorgung kritisiert. Deutschland begebe sich mit Nord Stream 2 in Abhängigkeit von Russland, sagte Pence in Warschau. Er danke dem polnischen Staatspräsidenten Duda dafür, dass er sich gegen eine Abhängigkeit Europas von Russland in Energiefragen engagiere. Nord Stream 2 soll ab 2020 russisches Erdgas in die Bundesrepublik liefern. EHA/dpa