Neue NOK-Schwebefähre kommt 2020
„Eine Schwebefähre kauft man nicht von der Stange“, sagt Rüdiger Schröder. Der zuständige Sachbereichsleiter beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau kündigt an, dass ein Neubau im Juli 2020 den Betrieb über den Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg aufnehmen soll.
Rückblick: Vor über drei Jahren, Anfang Januar 2016, krachte der vorfahrtsberechtigte Frachter „Evert Prahm“ in die alte Schwebefähre und beschädigte sie irreparabel. Nach einer 19-monatigen Entwurfs-, Planungs- und Vergabephase sicherte sich das Weidener Maschinenbauunternehmen Hermann gegen drei Mitbewerber den Neubauauftrag, den das Amt mit rund elf Millionen Euro beziffert.
Besondere Herausforderung bei der Konstruktion: Die alte Schwebefähre stand unter Denkmalschutz, daher muss die Nachfolgerin ein gleiches Erscheinungsbild aufweisen. Auch an den grundsätzlichen Abmessungen wird sich nichts Wesentliches ändern: Das Gesamtgewicht beträgt rund 85 Tonnen, davon wiegt der Oberwagen, der mit seinen vier Antrieben unterhalb der Rendsburger Eisenbahnbrücke entlangrollt, 40 Tonnen. Die 14 Meter lange und sechs Meter breite Bühne kann vier Pkw oder rund 100 Personen befördern.
Hermann fungiert mit seinen rund 200 Mitarbeitern als Generalunternehmer und liefert neben dem Stahlbau auch den Maschinenbau, die Elektro- und die Nachrichtentechnik. Der Betrieb ist im Norden nicht unbekannt: Die Oberpfälzer hatten bereits vor über einem Jahrzehnt den Auftrag für den Bau der Tor-Schienenanlage der neuen Bremerhavener Kaiserschleuse an Land gezogen, 2018 überholten sie die Seeschleuse in Wilhelmshaven. Und auch am Neubau der Schleusenanlagen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel ist Hermann beteiligt: Hierfür liefert der Maschinenbauspezialist die komplette Antriebstechnik der neuen Schleusentore. bo