Neue Großschiffe für Hapag-Lloyd

Zur Hapag-Lloyd-Flotte zählen derzeit sechs Großschiffe von UASC, hier der 19.900-TEU-Frachter „Barzan“, Foto: Hapag-Lloyd
Hapag-Lloyd will neue Großcontainerschiffe bestellen. „Wenn nicht schon in diesem Jahr, dann spätestens 2021“, kündigte Reedereichef Rolf Habben Jansen am Donnerstagabend in Hamburg an. Neue Schiffe hatte die Hamburger Linienreederei zuletzt 2015 geordert.
Für Hapag-Lloyd seien 23.000-TEU-Einheiten am besten geeignet, um sie gemeinsam mit der derzeitigen Großtonnage in einem Dienst einzusetzen, sagte Habben Jansen mit Blick auf die sechs bereits vorhandenen 19.900-TEU-Schiffe, die UASC in die Flotte eingebracht hatte. „Wir brauchen ein paar Großschiffe mehr, wollen aber bei 400 Metern Länge bleiben“, kündigte Habben Jansen an und schloss somit eine Order von 25.000-TEU-Frachtern faktisch aus.
Der Reedereichef erklärte zudem, dass sich Hapag-Lloyd in den in den kommenden fünf Jahren an weiteren Containerterminals beteiligen könnte. Bislang hält die Reederei Beteiligungen am Container Terminal Altenwerder (CTA) der HHLA sowie seit November 2019 auch am Terminal Tanger Med 3 in Marokko. Habben Jansen sprach von weiteren vier bis fünf Terminals, bei denen sich Hapag-Lloyd mit Minderheitsanteilen von 10 bis 20 Prozent einbringen könnte.
Bei den laufenden Vertragsverhandlungen mit der HHLA über die Abfertigungsentgelte hofft der Manager auf eine Einigung in einigen Wochen. Der alte Vertrag war zwar eigentlich zum Jahresende 2019 ausgelaufen, allerdings sei es nicht ungewöhnlich, dass sich die Verhandlungen hinzögen. Immerhin gehe es um einen Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Volumen von mehreren Hundert Millionen Euro. Hinzu komme, dass Hapag-Lloyd auch die Interessen der anderen The-Alliance-Partner berücksichtigen müsse.
Reibungslos verlaufen sei für Hapag-Lloyd derweil der Umstieg auf schwefelarmen Treibstoff. Probleme mit der Verfügbarkeit des entsprechenden Bunkers habe es nicht gegeben. Allerdings ist der Preisunterschied zum herkömmlichen Schweröl zuletzt deutlich auf 300 US-Dollar pro Tonne nach oben geschnellt. Für Hapag-Lloyd würde das aufs Jahr gerechnet Mehrkosten von einer Milliarde US-Dollar bedeuten. Die Folge: Der Carrier wird seinen aktuellen, seit Anfang Januar geltenden Schwefelzuschlag voraussichtlich per Ende März gemäß den vertraglichen Vereinbarungen und dem bestehenden Mechanismus vorübergehend anheben. bek/sr