Mehr Tiefgang für Belgiens Marine
Die Belgische Marine steht vor einer umfangreichen Erneuerung ihres Schiffsbestands. Es geht um ein Milliarden-Euro-Paket, das der Nato-Partner und das EU-Mitgliedsland bis Mitte der kommenden Dekade investieren wird. Dabei werden die Belgier die traditionell enge Zusammenarbeit mit den Seestreitkräften der benachbarten Niederlande weiter vertiefen.
Für Belgien allein wird ein neues Spezialschiff für den Hydrographischen Dienst gebaut. Anders als in Deutschland, wo diese Aufgaben im Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) konzentriert sind, ist im Königreich Belgien und auch in den Niederlanden dieses Aufgabengebiet der Marine zugeordnet. Auf der Werft Freire Shipyard im nordwestspanischen Atlantikhafen Vigo entsteht der Ersatz für die betagte „RV Belgica“. Das rund 50 Meter lange, gut zehn Meter breite und mit 774 BRZ vermessene Forschungssschif lief 1984 auf der ehemaligen Boelwerf im belgischen Temse von Stapel. 2013 häuften sich technische Störungen, so dass schließlich entschieden wurde, den Oldie zu ersetzen. Das wird bis Herbst 2020 erfolgen, so die Planungen. Zu den Systemlieferanten gehört auch die norwegische Kongsberg Maritime. Sie liefert ein ganzes Paket an Unterwasser-Spezialtechnik. Sie erlaubt punktgenaues Arbeiten in bis zu 8000 Meter Tiefe, aber auch in besonders anspruchsvollen Flachwasserzonen. Zudem haben Den Haag und Brüssel die Beschaffung von vier neuen Fregatten sowie zwölf Minenjagdbooten beschlossen. Gesamtwert: mehr als vier Milliarden Euro. EHA