Marenave: Bulker belasten Jahresbilanz

Die Marenave Schiffahrts AG meldet für das vergangene Jahr einen vorläufigen Konzernverlust von 33,7 Millionen Euro.

Nicht prognostizierte Sondereffekte sorgten dafür, dass sich das Eigenkapital „voraussichtlich auf 3,9 Millionen Euro verringert“, teilte die börsennotierte Schifffahrtsgesellschaft jetzt mit. Werte von Schiffen aus der eigenen Flotte seien herabgesenkt worden – „mit entsprechenden Folgewirkungen auf die Bewertung von Anteilen an und Forderungen gegen verbundene Unternehmen“, so Marenave.

Vor allem die Bulk-Schifffahrt belastet das Ergebnis für das vergangene Jahr. Vier der 13 Marenave-Frachter gehören diesem Segment an. Bereits im dritten Quartal standen bei den Bulkern Wertminderungen von 27,4 Millionen Euro in den Büchern. Im Schlussquartal kamen noch einmal 5,4 Millionen Euro hinzu. Die jetzt vorliegenden Feststellungen der steuerlichen Betriebsprüfung für die Jahre 2006 bis 2008 belas ten den Jahresabschluss mit weiteren 2,3 Millionen Euro. Die Billigung des Jahres- und Konzernabschlusses für 2014 durch den Aufsichtsrat ist für den 24. April vorgesehen. Die Veröffentlichung des vollständigen Geschäftsberichts 2014 soll am 30. April erfolgen.

Die Marenave Schiffahrts AG hatte im vergangenen Jahr mit König & Cie. eine Aufhebungsvereinbarung ihrer bestehenden Service- und Kooperationsverträge geschlossen. Der Ablösebetrag beläuft sich auf 1,5 Millionen Euro. Eine Fortführung des Vertrags über die volle Laufzeit bis Ende 2017 hätte Marenave nach eigenen Angaben vier Millionen Euro gekostet. Die Reederei sieht durch den Abschluss der Vereinbarung vor allem einen strategischen Vorteil. Um am Markt wahrgenommen zu werden, sei ein eigenständiges Profil notwendig. Langfristig vereinbarte Gebühren an „unternehmensexterne Einheiten“ verbunden mit möglichen Interessenskonflikten und Vertragspartnerrisiken stünden den Anforderungen am Kapitalmarkt zuwider.

Die Sanierungsvereinbarung mit dem finanzierenden Bankenkonsortium hat dazu geführt, dass Marenave in diesem Jahr relativ niedrige Tilgungsraten zahlen muss. Der Schuldendienst werde sich im Jahr 2016 jedoch derart erhöhen, dass die Reederei ihn selbst bei optimistischer Einschätzung der Marktentwicklung nicht mehr werde bedienen können, hatte Marenave im November gewarnt.

Im Jahr 2006 hatte König & Cie. mit der HSH Nordbank die Reederei Marenave Schifffahrts AG an die Börse gebracht. Seit der Aufhebung der Kooperationsverträge gehen Marenave und König & Cie. getrennte Wege. König & Cie. hat zusammen mit OSM Ship Management ein Joint Venture zur Bereederung von Schiffen gegründet (THB 28. Januar 2015). Mit US-amerikanischen Investoren hat König & Cie. gebrauchte Containerschiffe aus dem Feeder-Segment gekauft und für das eigene Management übernommen. Hinzu kommt die Gründung des Hanseatischen Treuhand Verbundes zusammen mit der Rickmers Gruppe. Sie dient als Plattform für die Betreuung von Anlegern aus KG-Fonds. Schließlich ist König & Cie. eine strategische Partnerschaft mit der isländischen Linienreederei Eim skip eingegangen. fab

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