HSH-Verkauf beeinflusst Standort

Um über die Folgen und möglichen Effekte der für die maritime Wirtschaft bislang so wichtigen HSH Nordbank zu diskutieren, hatte die EBC Hochschule Hamburg jetzt zu einer Podiumsdiskussion eingeladen.

Zu den Kernfragen zählte, inwieweit die maritime Wirtschaft in Hamburg, Schleswig Holstein und Niedersachsen die HSH als Finanzierungspartner benötigt. Die Meinungen dazu waren durchaus unterschiedlich, resümiert die EBC Hochschule. Dr. Max Johns, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder, vertrat die Meinung, dass die maritime Wirtschaft nicht von der HSH als Finanzierungspartner abhängig sei, da andere, auch internationale Kreditinstitute und Kapitalgeber die mögliche Lücke füllen würden. Dagegen betonte Peter Ganz, Vorstand MPC Capital, die wichtige Rolle der HSH für die Schiffsfinanzierung. Es sei entscheidend, dass die Reeder mit Finanzierungsbedarf, die Eigenkapitalgeber und die HSH als Fremdkapitalgeber quasi in fußläufiger Entfernung voneinander in einer Wirtschaftsregion zusammensitzen. Die Diskussionsteilnehmer waren sich laut EBC einig, dass in den Fachbereichen der HSH „wirkliche Experten für die maritimen Märkte sitzen“, was dazu beitrage, dass komplexe Finanzierungsgeschäfte auf Basis gegenseitigen Vertrauens und Fachwissens entwickelt werden könnten. In Bezug auf die offensichtlichen Fehler in der Vergangenheit verdeutlichte Werner Marnette, Wirtschaftsminister Schleswig-Holstein a.D., dass nicht alle Entscheidungen der HSH Nordbank auf hoher Ebene von Sachkenntnis dominiert wurden, sondern insbesondere in der Übergangszeit nach dem Wegfall der Anstaltslast und Gewährträgerhaftung Mittel, die noch unter Deckung durch Anstaltslast und Gewährträgerhaftung beschafft worden waren, in Kreditersatzgeschäfte mit teils größerem Risikoprofil angelegt und auch für eine deutliche Ausweitung der Schiffsfinanzierung benutzt wurden. Außerdem seien die Auswirkungen der Schifffahrtskrise falsch eingeschätzt worden. ebc/fab

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