„Heißer“ Winter an Tarif-Front

In der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie zeichnen sich mitten in der kälteren Jahreszeit „heiße“ Tarifverhandlungen ab.

Sowohl die Gewerkschaft IG Metall Küste als auch der Arbeitgeberverband Nordmetall rüsten im Vorfeld der ab dem 14. Dezember offiziell beginnenden Tarifverhandlungen für die rund 140.000 Beschäftigten in dieser Branche in Norddeutschland mit Argumenten für ihre jeweiligen Positionen auf.

So haben sich die Mitglieder der IG Metall Küste-Tarifkommission auf ein Forderungs-Gesamtvolumen in Höhe von „vier Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten“ festgelegt. „Damit wollen wir Arbeitsplätze sichern, in den Betrieben die Zukunft gestalten und die Einkommen der Beschäftigten stärken“, begründete Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, das Paket. „Gemeinsames Ziel mit den Arbeitgebern muss sein, mit allen Beschäftigten durch die Krise zu kommen. Dafür wollen wir die Instrumente zur Beschäftigungssicherung etwa durch eine Vier-Tage-Woche mit teilweisem Lohnausgleich weiterentwickeln.“ Über die Forderungen für die Tarifrunde entscheidet der Vorstand der IG Metall endgültig am 26. November.

Das Gesamtpaket stößt im Arbeitgeber-Lager indes auf „ungläubiges Staunen und in dieser zugespitzten Form auch auf klare Ablehnung“. Nordmetall-Tarif-Verhandlungsführerin Lena Ströbele präzisierte: „Wenn vor einer Woche noch die Rede von bis zu vier Prozent war und der klare Fokus auf Beschäftigungssicherung und gemeinsam Zukunft gestalten lag, so fragt man sich jetzt wirklich, in welcher Welt manche Gewerkschaftsvertreter leben.“ Tatsache sei, dass sich die Firmen in der Metall- und Elektroindustrie seit 2019 nicht nur in einer Rezession befänden. Sie hätten jetzt auch noch die Folgen von Corona zu meistern und seien mit der digitalen Transformation, dem Strukturwandel und zahlreichen Exportproblemen belastet. Für viele gehe es ums nackte Überleben. Ströbele:„ Das scheint bei der Gewerkschaft aber immer noch nicht richtig angekommen zu sein.“ EHA

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