Hansa Heavy Lift insolvent

Die „HHL Elbe“ wurde auf Anforderung eines Bunker-Lieferanten in Frankreich an die Kette gelegt, Foto: Hasenpusch
Die in Hamburg ansässige Schwergutreederei Hansa Heavy Lift (HHL) ist insolvent.
Darüber wurden die Mitarbeiter am Montag informiert. Demnach hat der US-amerikanische Finanzinvestor Oaktree den Geldhahn zugedreht. Oaktree selbst bestätigte: „Aufgrund des anhaltend schwierigen Marktumfeldes in der globalen Schifffahrtsbranche hat Hansa Heavy Lift (HHL) heute einen Insolvenzantrag gestellt.“
HHL wurde 2011 als Quasi-Nachfolger von Beluga gegründet. Oaktree war bereits einige Jahre zuvor in das Bremer Unternehmen eingestiegen, drängte dann aber Gründer Niels Stolberg aus seiner Firma und verklagte ihn. Stolberg, zwischenzeitig schwer erkrankt, wurde im vergangen Frühjahr wegen Betrugs, Kreditbetrugs und Bilanzfälschung zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.
Oaktree hatte sich mit HHL im Schwergutmarkt neu aufstellen wollen. Den Ansprüchen des Investors wurde die Reederei mit 80 Mitarbeitern weltweit, davon rund 50 in Hamburg, offenkundig jedoch nicht gerecht. Von Oaktree verwaltete Fonds „haben sich bei HHL in den vergangenen sieben Jahren als Investor aktiv als Kapitalgeber engagiert und gemeinsam mit der Geschäftsleitung des Unternehmens gründlich und beharrlich alle möglichen Strategien geprüft, um das Überleben des Unternehmens zu sichern“, teilte der Investor mit. „Angesichts der anhaltenden strukturellen Probleme in der weltweiten Schwergutschifffahrt kann Oaktree keine weiteren Finanzmittel mehr in das Unternehmen investieren und trägt damit die Entscheidung des Unternehmens, einen Insolvenzantrag zu stellen, mit.“
Zuletzt wurde die „HHL Elbe“ auf Anforderung eines Bunker-Lieferanten im französischen Hafen Rouen an die Kette gelegt. ger