Hamburg Süd verfehlt Erwartungen
Für Hamburg Süd haben sich im Geschäftsjahr 2015 die eigenen Erwartungen größtenteils nicht erfüllt.
„Die Frachtraten gaben aufgrund globaler Überkapazitäten um rund 16 Prozent nach“, teilte die Hamburger Reederei am Mittwoch mit. Der daraus resultierende Erlösausfall habe „im Linienbereich durch fallende Treibstoffpreise und ein restriktives Kapazitäts- und Kostenmanagement nur teilweise kompensiert werden“ können. Das Linienergebnis habe sich insgesamt „eher unbefriedigend“ entwickelt.
Auch das Segment Massengutschifffahrt sei „von sehr schwierigen Marktbedingungen“ belastet worden. Vor allem wegen deutlich geringerer Rohstoffimporte Chinas stagnierte die Nachfrage nach Transportraum, während das weltweite Flottenwachstum gegenüber dem Vorjahr nochmals anstieg. Infolgedessen sind die Erlöse stark gesunken. „Die Massengutschifffahrt verfehlte das für den Berichtszeitraum geplante Ergebnis deutlich“, so Hamburg Süd. Lediglich das Segment Produktentanker habe ein „befriedigendes Ergebnis“ eingefahren.
Die Übernahme und Inte gration der Containeraktivitäten der chilenischen Reederei Compañía Chilena de Navegación Interoceánica (CCNI) und der Eintritt in die Ost-West-Verkehre bescherten Hamburg Süd immerhin einen Umsatzanstieg um 17 Prozent auf 6,06 Millionen Euro. Das Transportvolumen im Liniengeschäft legte um 21,5 Prozent auf 4,1 Millionen TEU zu. Die Flotte wuchs von 168 auf 189 Einheiten, die Flottenkapazität erhöhte sich um 16 Prozent auf 625.000 TEU. 130 Schiffe wurden in den Liniendiensten und 59 im Trampbereich eingesetzt. Vier Schiffe mit einer Kapazität von jeweils 3800 TEU sind zur Ablieferung im Jahr 2017 bestellt. Der Containerbestand der Reederei stieg im Jahresdurchschnitt um 22 Prozent auf 562.000 Einheiten.
„Da die Frachtraten aufgrund anhaltender Überkapazitäten und schwacher Wirtschaftsentwicklung voraussichtlich weiterhin unter Druck stehen werden, wird mit einem in etwa gleichbleibenden Umsatz der Schifffahrtsgruppe gerechnet“, erwartet Hamburg Süd für 2016. fab