Großschiffe für Hapag-Lloyd
Nach der Order von fünf 10 500-TEU-Schiffen (THB 22. April 2015) plant die Containerreederei Hapag-Lloyd mittelfristig, die Flotte um größere Einheiten zu ergänzen. Das kündigte Reederei-Chef Rolf Habben Jansen am Mittwochabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten an. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, und es stünden noch Beratungen innerhalb der G6-Allianz bevor, aber „die Tendenz geht eher in Richtung zugunsten der Investition“. Bei der Schiffsgrößenentwicklung rät Habben Jansen aber zu Gelassenheit: „Die Effizienzgewinne bei Schiffen mit mehr als 20 000 TEU sind minimal.“ Zwar werde es die eine oder andere Reederei geben, die sich vielleicht auch an 30 000-TEU-Schiffe wage, aber „es ist wie in der Luftfahrt: Zwischen Hamburg und Frankfurt fliegen auch eher stündlich ausgelastete Flugzeuge mit 100 Plätzen als alle zwei Stunden ein A380“ (siehe auch Frage der Woche auf seite 16).
Der geplante Börsengang von Hapag-Lloyd werde wohl nicht mehr in diesem Jahr stattfinden. „Wir haben derzeit große Aufgaben mit der Integration von CSAV. Da kann man nicht noch ein IPO stemmen“, so Habben Jansen. Er plädiere dafür, den Börsengang von einer stabilen Geschäftsentwicklung über fünf Quartale abhängig zu machen. Allerdings spiele auch das Börsenumfeld für die Gesellschafter eine Rolle.
Die Integration der Containersparte der chilenischen Reederei CSAV in den Hapag-Lloyd-Konzern komme gut voran. Allerdings würden mittelfristig Stellen wegfallen. Parallel dazu erhofft sich Habben Jansen Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe. pk