German Tanker Shipping nicht mehr Mitglied beim VDR

Die weiterhin ungelöste Schifffahrtskrise strahlt jetzt noch weiter aus und macht auch vor den einschlägigen Branchenorganisationen nicht halt.

Wie der THB erfuhr, hat die in Bremen ansässige Reederei German Tanker Shipping GmbH & Co. KG ihren Austritt aus dem Verband Deutscher Reeder (VDR) erklärt. Die Maßnahme wurde zum 31. Dezember 2016 wirksam. Das 1998 gegründete mittelständische Reedereiunternehmen, das nach eigener Darstellung über eine Flotte von 20 Produktentankern mit einer Zuladefähigkeit zwischen 1750 und 45.700 tdw verfügt, gehört dem Hamburger Traditionsverband ebenfalls seit 1998 an.

Die Entscheidung, die Branchenorganisation zu verlassen, begründet German Tanker Shipping mit Unzufriedenheit über bestimmte Entscheidungen. Zwar erkennt die Reederei an, dass der VDR wichtige, die deutsche Schifffahrt stärkende Initiativen auf nationaler und internationaler politischer Bühne ausgesandt habe, doch vermisst die Bremer Reederei ein nachhaltiges Engagement bei der für das Unternehmen wichtigen Beschäftigung und Ausbildung von deutschen Seeleuten. German Tanker verweist in einer auf der Firmen-Homepage platzierten Erklärung darauf, dass der VDR-Verwaltungsrat beschlossen hatte, „sogar seine Teilnahme an Berufs- und Informationsmessen zur Vorstellung des Berufs des Seemanns einzustellen“. Weiter heißt es: „In welchem Kontext eine solche Maßnahme zur Diskussion über die zukünftige Sicherstellung maritimen Know-hows in Deutschland steht, erschließt sich nicht.“ Auch scheine es reederseitig überhaupt kein Interesse an der großen Zahl arbeitsloser Absolventen der nautischen Hochschulen zu geben, so das Unternehmen weiter. Dabei handle es sich aus Sicht von German Tanker um ein Problem, „dass seit einigen Jahren dadurch entsteht, dass Studenten eine auch vom VDR beworbene Ausbildung – Nautikstudium – gewählt und absolviert haben und dann keine ausreichende Anzahl von Bord arbeitsplätzen vorfinden“.

Der durch den THB mit dieser Information konfrontierte und um eine Stellungnahme gebetene VDR, reagierte mit einer knappen Erklärung, in der es wörtlich heißt: „Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Beweggründe eines Austritts aus dem VDR nur verbands intern und nicht gegenüber Dritten kommentieren.“

Der VDR vertritt heute nach eigener Darlegung rund 200 Mitgliedsunternehmen. EHA

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