Gegenwind auf Erholungskurs

Der Marineschiffbau (U-Boote, Fregatten, Korvetten) an Standorten in Kiel, Hamburg (Blohm + Voss) und Emden ist ein wichtiger Geschäftsbereich das Konzerns , Foto: ThyssenKrupp
Der Industriekonzern ThyssenKrupp kämpft auf seinem Erholungskurs mit einem immer stärkeren Gegenwind.
Zwar steigerte das Unternehmen im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr den operativen Gewinn (bereinigtes EBIT) um gut ein Viertel auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Angesichts wachsender Sorgen über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und des neuerlichen Verfalls der Stahlpreise wagte das Management am Donnerstag in Essen aber nur eine auch nach eigenem Bekunden vorsichtige Prognose.
Die Aussichten für ThyssenKrupp verdüsterten sich zuletzt deutlich. So legte der Umsatz im vergangenen Berichtsjahr nur dank des schwachen Euro um vier Prozent auf 42,8 Milliarden Euro zu, der Auftragseingang wäre ohne die günstigen Wechselkurse sogar deutlich gesunken. Hintergrund ist der heftige Verfall der Stahlpreise weltweit wegen der massiv gestiegenen Ausfuhren aus China. Zudem sammelte der Großanlagenbau wegen der niedrigen Rohstoffpreise weni ger Aufträge ein.
Unter dem Strich blieb für das Geschäftsjahr ein Überschuss von 309 Millionen Euro übrig, das ist fast die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor. Dabei profitierte der Ruhrkonzern auch besonders von milliardenschweren Einsparungen. Der Konzern hatte lange vor allem unter Fehlinvestitionen in neue Stahlwerke in Übersee gelitten. Zwischenzeitlich waren Milliardenverluste angefallen. Für das im Oktober angelaufene neue Geschäftsjahr stellte Vorstandschef Heinrich Hiesinger einen operativen Gewinn zwischen 1,6 und 1,9 Milliarden Euro und einen deutlichen Anstieg des Jahresüberschusses in Aussicht. Das mittelfristige Ziel sind zwei Milliarden Euro. Entscheidend ist vor allem die weitere Entwicklung der Stahlpreise. Einen wichtigen Beitrag von 850 Millionen Euro zum Gewinn sollen weitere Einsparungen liefern. dpa/FBi