Fusion unter Hamburger Reedereien

Die Leonhardt & Blumberg Reederei und die Reederei Buss Shipping schließen sich zusammen.
Die Bereederungsaktivitäten laufen künftig unter dem Dach der Leonhardt & Blumberg Shipmanagement GmbH & Co. KG, teilten die beiden Hamburger Unternehmen am Mittwoch mit. Ziel sei es, mit dem Zusammenschluss der Unternehmen größere Synergieeffekte zu erzielen und die Marktposition im Wettbewerbsumfeld zu stärken. Die gemeinsame Flotte werde 55 Containerschiffe mit einem Durchschnittsalter von acht Jahren umfassen. Der Großteil der Flotte gehöre zum Feeder-Segment. Die Geschäftsführung übernehmen Christian Rychly, Torben Koelln und Mathias Gaethje, die bei beiden Unternehmen in gleicher Funktion tätig waren.
Alle Mitarbeiter der zwei Reedereien werden in die neue Gesellschaft überführt, so die Partner. Bis zum Abschluss der Integration würden Leonhardt & Blumberg und Buss Shipping weiter als eigenständige Reedereien operieren.
Leonhardt & Blumberg wurde 1903 gegründet und hat bis heute rund 180 Schiffe bereedert. Dabei handelt es sich vorwiegend um Stückgutfrachter und Bulker. Seit einigen Jahren fokussiert sich das Unternehmen auf Containerschiffe der Handy size-Größenklasse und verfügt heute über eine Flotte von 36 Containerschiffen zwischen 1500 und 3600 TEU Kapazität. Allein zur 1700-TEU-Klasse zählen knapp 30 Einheiten.
Buss Shipping ist ein Tochterunternehmen der 1920 gegründeten Hamburger Buss-Gruppe. Die Reederei managt eine Flotte von 19 Containerschiffen inklusive Neubauten. 2012 hatte das Unternehmen die ers ten Eco-1700-TEU-Feederschiffe von der Wenchong Werft übernommen. Drei Jahre später ließ Buss Shipping die 2800-TEU-Schiffe umbauen, um den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Im vergangenen Jahr erfolgte die Ausstattung von zwei 1000-TEU-Schiffen mit Scrubbern zur Abgasreduzierung.
Die langjährige Schifffahrtskrise zwingt viele Reedereien zum Umdenken und zu Neuausrichtungen. Von Fusionen, Übernahmen und auch Abwicklungen sind dabei keineswegs nur kleine und mittelständische Unternehmen betroffen. Das zeigte insbesondere die Pleite von Hanjin Shipping aus Korea. Aber auch die Übernahme von Hamburg Süd durch Marktführer Maersk Line und die nun besiegelte Abwicklung des Rickmers Maritime Trusts (siehe Artikel unten) zählen zu den spektakulären Deals der jüngeren Vergangenheit. Mittlerweile gibt es Anzeichen einer Markterholung, wozu auch die neu geordneten Allianzen der führenden Reedereien beitragen. fab