Festmacher bündeln ihre Kräfte

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Sturmfahrt im Festmacherboot: Auch die Elbe kann ungemütlich sein, Foto: HLM
In der norddeutschen Festmacherbranche vollzieht sich derzeit das, was bereits auf der Reedereiseite sowie auch bei den Assistenzschlepper-Services eingeleitet wurde: ein Konzentrationsprozess.
Wie das Unternehmen HLM (Hamburg Lines Men GmbH) sowie die Arbeitsgemeinschaft Hamburger Schiffsbefestiger GmbH & Co. KG („Arge“) jetzt dem THB mitteilten, haben sie sich dazu entschlossen, die Kräfte zu bündeln. Das erfolgt formal dadurch, dass sich die Gesellschafter der „Arge“ an der HLM beteiligen. „Offizieller Stichtag ist der 1. Mai“, teilte Hans Oestmann, Sprecher der HLM-Geschäftsführung dem THB ergänzend mit. Neben ihm besteht die Führungscrew noch aus Jan Stein sowie Lars Freytag. Der wirkt in der Geschäftsführung fortan als COO.
Dank der Kräftebündelung wird HLM nach eigener Darstellung zum mit Abstand größten Festmacherbetrieb in Deutschland aufrücken. Neben dem Hamburger Hafen, zugleich dem Stammsitz des inhabergeführten Unternehmens, ist der maritime Dienstleister auch im Bereich der Brunsbütteler Schleusen mit entsprechenden Festmacher-Services präsent. Insgesamt arbeiten damit für HLM künftig rund 140 Mann im Land- und Bordbetrieb.
Die Firmenvergrößerung ist für Oestmann ein logischer Schritt, zumal in anderen Bereichen der maritimen Wirtschaft vergleichbare Schritte bereits vollzogen wurden oder anstehen.
Unter dem Dach der HLM ist derzeit eine Flotte von 17 Festmacherbooten unterschiedlicher Größe und Leistungsfähigkeit im Einsatz. Zudem sind im Fuhrpark derzeit 22 sogenannte Winschen-Trucks vereint, die die weiterhin körperlich fordernde Arbeit der Festmacher beim Aufnehmen und Abgeben der Leinen unterstützen, zugleich auch sicherer machen.
Oestmann betont, dass das neue Unternehmen auch künftig auf Wachstumskurs liegen solle. „Wir suchen daher weitere Mitarbeiter, das heißt ausgebildete Hafenschiffer oder aber auch Quereinsteiger aus anderen Berufsbildern, die dann weiterqualifiziert werden.“ Doch auch aus eigener Kraft arbeitet die Firma an einem starken Personalstamm. Oestmann: „Wir bilden aus Überzeugung aus. Aktuell haben wir zwölf Azubis, die schwerpunktmäßig den Beruf des Hafenschiffers erlernen.“ Man sei fortwährend auf der Suche nach geeigneten Interessenten. Oestmann: „Alles redet vom Fachkräftemangel und vom demographischen Wandel, der natürlich auch unsere Branche trifft. Doch reden allein reicht nicht aus. Man muss schon etwas tun, um den Berufsnachwuchs zu bekommen, den man als Firma benötigt.“ EHA