Emden hat modernsten Gasterminal

Nach gut drei Jahren Bauzeit ist eines der größten Energieprojekte im Nordwesten Niedersachsens fertiggestellt worden. Das norwegische Energieunternehmen Gassco hat gestern seinen Gasterminal im ostfriesischen Emden in Betrieb genommen.

Mehr als eine halbe Milliarde Euro wurde in die Anlage investiert. Sie ist damit eines der größten Vorhaben in der Region. Die Stadt Emden unterstreicht damit ihre angestrebte Position als Energiedrehscheibe in Norddeutschland. Kürzlich wurde dort auch der Grundstein für zwei Konverterstationen gelegt.

In der Anlage wird Gas aufbereitet, das durch eine 440 Kilometer lange Pipeline aus Norwegen durch die Nordsee nach Emden strömt. Von dort wird es ins deutsche Versorgungsnetz eingespeist. Der neue Terminal des Energieunternehmens Gassco ersetzt die bisherige, fast 40 Jahre alte Anlage am Rysumer Nacken an der Emsmündung. Sie wird jetzt vom Netz gehen. Das Investitionsvolumen des Neubaus lag Unternehmensangaben zufolge bei 680 Millionen Euro und damit etwas unterhalb der ursprünglichen Kostenschätzung während der Planung.

Zum Betriebsstart gaben die norwegische Ministerin für Europa-Angelegenheiten, Elisabeth Aspaker, und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) den symbolischen Startschuss.

Das Erdgas stammt aus dem norwegischen Erdgasgebiet Ekofisk, das etwa 440 Kilometer von Emden entfernt liegt. Gemeinsam mit einem weiteren Erdgasterminal im ostfriesischen Dornum liefert es so viel Energie wie 20 Kohlekraftwerke oder 48.000 Windkraftanlagen zusammen. Das Gas wird in Emden allerdings nicht gespeichert, sondern nur kurz aufbereitet und gleich weitergeleitet. Täglich können 34 Millionen Kubikmeter Gas durchgeleitet werden. Insgesamt fließen dann pro Jahr aus Ostfriesland rund 100 Milliarden Kubikmeter nach Deutschland, England, Frankreich und Belgien. Das norwegische Gas soll für den Bedarf von 27 Prozent aller deutschen Haushalte reichen. Darüber hinaus biete es die Möglichkeit, von russischen Erdgaslieferungen unabhängiger zu werden. Durch die Pipeline, die „Norgas“, strömt seit 1977 Nordseegas nach Emden.

Alfred Skår Hansen, Chef von Gassco Deutschland, ist mit der Anlage zufrieden: Während des Baus habe es keine Unfälle gegeben, und es gab keine Verspätung beim Bau. Auch die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden habe gut funktio niert. rtr/pk

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