Deutsche Fischwirtschaft informiert über Fischkonsum in Deutschland
Die deutsche Fischindustrie hat ein Importverbot von norwegischem Bio-Lachs durch die EU-Kommission scharf kritisiert. Am Mittwoch stellt das Fischinformationszentrum die Zahlen zum Konsum in Deutschland vor.
Die deutsche Fischindustrie hat ein Importverbot von norwegischem Bio-Lachs durch die EU-Kommission scharf kritisiert. "Das ist eine Posse, die wir nicht gutheißen", sagte Matthias Keller vom Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels am Mittwoch.
Es sei "erschreckend", dass die Kommission den Import kurzfristig im Sommer während der Urlaubszeit verboten und nicht die Konsequenzen einkalkuliert habe, sagte Keller. Es handle sich dabei um ein rein formales Problem: "Der Lachs wird so produziert wie die EU das vorschreibt." Norwegen habe lediglich die entsprechende EU-Ökoverordnung noch nicht beschlossen - das hängt damit zusammen, dass das Land solche Verordnungen gemeinsam mit den anderen beiden Nicht-EU-Mitgliedern des Europäischen Wirtschaftsraums, Island und Liechtenstein, annehmen und umsetzen muss.
"Wertvoller Fisch muss vernichtet werden", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes. Zugleich betonte er, dass die Versorgung mit Lachs dadurch nicht eingeschränkt sei. Schließlich dürfe konventionell hergestellter Fisch weiterhin verkauft werden.
Unterschiedliche Handhabung
Kurios ist die Situation den Industrieangaben zufolge auch, weil die EU-Anordnung in den deutschen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt werde: Einige Länder warteten ein Treffen der zuständigen EU-Ökogruppe am 20. September ab, manche hätten den Verkauf von Bio-Lachs sofort verboten und manche erlaubten noch, die vorhandene Ware zu verkaufen.
Das Fischinformationszentrum (FIZ) stellt am Mittwoch (11.00 Uhr) in Hamburg seine Zahlen zum Fischkonsum in Deutschland vor. Außer einem Rückblick auf das Jahr 2015 will der FIZ-Vorsitzende Thomas Lauenroth dabei auch einen Ausblick auf das laufende Jahr geben. 2014 verzeichnete das Informationszentrum einen steigenden Konsum. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 14 Kilogramm nach 13,8 Kilogramm im Jahr 2013. Die Ausgaben der Verbraucher stiegen um 1,4 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. In seiner Prognose für 2015 ging das Fischinformationszentrum von einem stabilen Verbrauch aus. Angebote wie vorverpackter Fisch im Kühlregal und kleinere Verpackungen hätten dem Markt Impulse gegeben. (dpa)