Corona-Krise versetzt Anleger in Panik

Drastischer Ölpreisverfall, heftige Turbulenzen am Aktienmarkt, bedrohte Lieferketten: Um die Auswirkungen der Corona-Krise für die Wirtschaft zu lindern, hat die Bundesregierung ein milliardenschweres Maßnahmenpaket geschnürt. Neben Liquiditätshilfen soll dazu das Kurzarbeitergeld ausgeweitet werden, wie der Koalitionsausschuss mitteilte. In der ohnehin unter Druck stehenden Schifffahrtsbranche wurde die Ankündigung begrüßt: „Das ist ein richtiger Schritt, um die Beschäftigten in den Betrieben zu halten“, sagte ein Sprecher der IG Metall Küste dem THB. Die Koalition habe den „Ernst der Lage erkannt“, lobte auch der Bundesverband der Deutschen Industrie.

Die Ausbreitung des Coronavirus hatte die Anleger am Montag in Panik versetzt und Angst vor einer Rezession geschürt. So fiel der DAX um bis zu 8,4 Prozent auf ein 14-Monats-Tief von 10.572 Punkten und steuerte auf den größten Tagesverlust seit dem Platzen der Dotcom-Blase zu. Die Aktien von Hapag-Lloyd oder A. P. Møller-Mærsk etwa schrieben zwischenzeitlich Verluste von vier bis sechs Prozent. Zugleich brach der Ölpreis so stark wie seit 1991 nicht mehr ein.

Nach einer IHK-Blitzumfrage erwartet künftig jedes zweite Unternehmen einen Umsatzrückgang wegen der Corona-Krise. In den deutschen Fährhäfen sind aber aktuell die Auswirkungen etwa auf den grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr noch nicht zu spüren. Kiel, Rostock und auch Lübeck sind über erfolgreiche Ganzzug-Systeme mit dem norditalienischen Wirtschaftsraum verbunden, der jedoch zu Großteilen von der Regierung in Rom abgeschottet worden ist. Eine zentrale Drehscheibe für diese Systeme ist dabei Verona, wo es neben einem Güterverkehrszentrum auch einen bedeutenden KV-Terminal gibt. „Wir haben bislang, Stand Sonntag, keine Auswirkungen auf die Auslastung der Züge in Kiel feststellen können“, so Hafensprecher Ulf Jahnke zum THB. Man stehe im engen Austausch mit dem Bahn-Operateur Kombiverkehr. Allein Kiel hat wöchentlich fünf Züge von und nach Verona. jki/EHA

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