China will saubere Schifffahrt

Der chinesische Staat fordert von der nationalen und internationalen Schifffahrt kurz-, mittel- und langfristig einen signifikanten, nachweisbaren Beitrag zum Klima- und weiteren Umweltschutz ein.

Das war eine der Kernaussagen, die Spitzenvertreter der China Classification Society (CCS) am Freitag in Hamburg im Rahmen einer Fachveranstaltung zu den bereits beschlossenen sowie in Vorbereitung befindlichen chinesischen Umweltschutzvorschriften für die maritime Verbundwirtschaft machten. Das Seminar, an dem rund 30 Teilnehmer aus der maritimen Branche in Hamburg und Umgebung teilnahmen, fand in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Reeder (VDR) statt.

Dr. Leshan Zhang, Director Business Development bei der CCS (Europe) GmbH, betonte in seiner Einführung, dass die Volksrepublik China an diesem großen, umweltpolitischen Zukunftsprojekt bereits seit mehreren Jahren intensiv arbeite.

Das von ihm repräsentierte Unternehmen spiele in diesem Prozess als technisches Kompetenzzentrum mit umfangreichen Verbindungen zur internationalen Reedereiverkehrswirtschaft ebenfalls eine bedeutende Rolle.

CCS als die nationale Klassifikationsgesellschaft erlebte dabei seit der Jahrhundertwende ein geradezu stürmisches Wachstum, das dabei eng mit dem inzwischen erfolgreich vollzogenen Bestreben des bevölkerungsreichsten Landes der Welt, zur führenden Schiffbaunation aufzurücken, einherging. So konnte beispielsweise 2018 die magische Grenze von 100 Millionen Grosstons bei Hochseefrachtern aller Art innerhalb des CCS-Betreuungsportfolios geknackt werden. Unter den führenden Klassifikationsgesellschaften der Welt komme sein Unternehmen inzwischen auf einen Marktanteil von acht Prozent bezogen auf das BRZ-Volumen der Frachter.

Eine besondere Bedeutung messe man bei CCS dem europäischen Markt bei. Derzeit habe man für Europa ein Netzwerk von 14 Büros, das in Zukunft noch ausgebaut werden solle. Hamburg nehme dabei eine Schlüsselposition ein.

Aus den verschiedenen Vorträgen ging klar hervor, dass Reedereien, die auf intensive Verkehrsbeziehungen zu China setzen, gut beraten sind, sich intensiv mit dem maritimen Umweltschutzrecht des Staates zu beschäftigen. Dazu gehörten die Auflagen für die SECA-Zonen ebenso wie die Nutzung von Landstrom oder auch der Einsatz von LNG als alternativem Treibstoff. Auch China setzt dabei künftig verstärkt auf verflüssigtes Erdgas in der Schifffahrt gerade bei Neubauten. Mit Hochdruck werde der Aufbau einer flächendeckenden nationalen LNG-Infrastruktur vorangetrieben. Dazu gehören auch schwimmende Bunkerstationen sowie spezielle Bunkerschiffe. 2020 werde ein solches Small-Scale-Bunkerschiff in Fahrt kommen, in dessen Tanks bis zu 8500 Kubikmeter LNG aufgenommen werden können. Darüber hinaus seien noch größere LNG-Bunkerschiffe geplant. EHA

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