China dominiert Rohstoff-Markt

Beispielhaft: ein Überblick über den Weltmarktanteil an der Bergwerksproduktion mineralischer Rohstoffe, Quelle: BGR
Losgelöst von Chinas internationalen Bestrebungen, sich mittels Investitionen und der Neuen Seidenstraße noch stärker in der Weltwirtschaft zu positionieren, kann sich das Land auch auf seine eigenen Mittel stützen. Laut einer vergangene Woche vorgestellten Analyse der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bleibt China das wichtigste Rohstoffland der Welt. Deutschland belegt in der Gesamtbedeutung von 180 betrachteten Ländern den 18. Rang.
In die Gesamtbedeutung flossen die jeweiligen Positionen im Bergbau, in der Verarbeitung und Veredelung von Rohstoffen (Raffinade), bei den abbaubaren Reserven sowie bei den insgesamt vorhandenen Ressourcen ein.
Den zuletzt verfügbaren Daten aus dem Jahr 2017 zufolge ist China nach wie vor auch in der Förderung mineralischer Rohstoffe führend, das Land erreichte hier einen Weltmarktanteil von 18 Prozent (siehe Karte). Im Bergbau nahm das Volumen ab, blieb aber vor Australien und Brasilien. Noch deutlicher fiel die Dominanz Chinas in der Raffinade aus, hier kam das Land auf die Hälfte der gesamten Weltproduktion.
Im deutschen Bergbau seien zuletzt besonders Kali- und Steinsalz sowie Kalk wichtig gewesen, berichtete die BGR. Bei der Verarbeitung erklärt sich der achte Platz in erster Linie aus der Stahlproduktion – neben den Metallen Kupfer, Aluminium, Blei und Zink sowie der Zementbranche.
Die BGR untersucht die internationalen Rohstoffmärkte in regelmäßigen Abständen. Als Behörde im Zuständigkeitsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums ist sie auch an der Rohstoffstrategie der Bundesregierung beteiligt. Diese hatte jüngst eine neue Strategie beschlossen, mit der man sich für einen sich verändernden Bedarf an Rohstoffen rüsten wolle. Entwicklungen wie Elektromobilität, Energiewende und Digitalisierung gelten als wichtigste Treiber der neuen Strategie, deren Ziel es ist, die Unternehmen bei einer sicheren, verantwortungsvollen und nachhaltigen Rohstoffversorgung zu unterstützen.
Kritik kam dabei von der Opposition. Die Bundesregierung setze einseitig auf die Interessen der deutschen Industrie und vernachlässige die Bedürfnisse der Menschen in den Abbauländern, hieß es etwa von den Grünen. ger/dpa