„Captain Möbius“ für immer von Bord

Ohne ihn gäbe es diese weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Hamburgensie nicht: Die Rede ist von der maritimen Theaterplattform „Das Schiff“, deren zentraler Liegeplatz das Nikolaifleet in der Hamburger City ist. Jetzt wurde bekannt, dass der „Macher“ und „Motor“ hinter dieser schwimmenden Theaterbühne, Eberhard Möbius, gestorben ist. Er wurde 93 Jahre alt.

„Das Schiff“ selbst hatte seine Premiere am 13. Oktober 1975 und entwickelte sich in den Folgejahrzehnten zu einem beliebten Treffpunkt für Kulturbegeisterte. Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Kultursenator, erklärte zum Ableben: „Eberhard Möbius war ein Urgestein in der Kulturszene und untrennbar mit Hamburg verbunden.“

Möbius’ Weg zum Projekt „Das Schiff“, das er mit seiner späteren Ehefrau Christa realisierte, war durchaus verschlungen. So musste er Ende der 1950er-Jahre zunächst im Hafen als Schiffs- und Kesselreiniger arbeiten, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Erst später konnte er als ausgebildeter Schauspieler erfolgreich in Hamburgs Theaterwelt Fuß fassen. Möbius war zudem ein sehr politisch denkender und handelnder Zeitgenosse. Der Politik hatte er nämlich über viele Jahre hin im Winterhuder Fährhaus anlässlich des jährlichen Neujahrspunschs gerne die Leviten gelesen.

Das Theaterschiff selbst entstand im Sommer des Jahres 1912 in den Niederlanden. Es fuhr in den weiteren Jahrzehnten bis zu seinem Umbau als Kümo für verschiedene Eigner in Norddeutschland. EHA

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