„Bester Monat, den wir je hatten“

Wie gehen Logistik-Start-ups mit der Corona-Krise um? Die THB-Schwesterpublikation DVZ hat beim Nautiluslog-Gründer Otto Klemke nachgefragt.

„Schon im Januar hat das Coronavirus meine Aufmerksamkeit geweckt“, berichtet Klemke. Schnell sei ihm klar geworden, dass die Entwicklungen in China auch das Geschäft seines 2018 in Hamburg gegründeten maritimen Start-ups treffen könnten. „Es fing damit an, dass einige unserer Kunden nicht mehr fliegen durften und andere fürchteten, nicht mehr nach Hause zu kommen“, so Klemke. „Bei manchen war die Angst so groß, dass sie gleich für den Ankunftstag einen zweiten Rückflug gebucht haben.“ Einige seien dann tatsächlich gar nicht mehr eingereist, sondern gleich wieder in ihre Heimat zurückgeflogen.

Das Unternehmen verdient sein Geld damit, mit Hilfe von digitalen Logbüchern die Prozesse an Bord zu optimieren und entsprechende Reports zu erzeugen. „Die Inspektoren gehen zum Beispiel in den Häfen an Bord und werden von unserer App dabei unterstützt, Gefahrstoffe zu erfassen“, erläutert Klemke. „Wenn unsere Kunden nicht mehr an Bord dürfen, wird es schwierig, dachte ich.“ Dann die Überraschung: „Wider Erwarten war der Januar einer der besten Monate überhaupt. Der Februar war sogar noch besser als der Januar“, freut sich Klemke. „Und der März war tatsächlich der beste Monat, den wir je hatten.“

Dass sich die Umsätze trotz der zunehmenden Reiseeinschränkungen und strikteren Maßnahmen in den Häfen so positiv entwickelt hatten, konnte sich Klemke nur so erklären: „Es wird mit unserer Anwendung nicht nur an Bord mit den eigenen Mitarbeitern gearbeitet.“ Erst nach und nach sei dann klar geworden, dass die App auch im Sub-Auftrag verwendet wird. „Zudem werden nun Gutachter aus den jeweiligen Ländern in die App eingeladen, um den Reiserestriktionen entgegenzuwirken“, sagt Klemke. cb/cs/bek

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