2015 weniger Kohle per Schiff transportiert

Verschärfte globale Klimaschutzziele, aber auch eine fortwährende konjunkturelle Schwäche in zahlreichen Industrie- und Schwellenländern hinterlassen ihre Spuren bei der Mengenentwicklung des Energieträgers Kohle.

Zu dieser Einschätzung kommt der Verein der Kohlenimporteure e.V. (VDKi) in seiner jetzt vorgelegten Verbrauchsabschätzung für das „Schwarze Gold“. Danach wurden im Berichtsjahr 2015 weltweit rund sieben Milliarden Tonnen Steinkohle gefördert, ein Rückgang um „etwa 150 bis 200 Millionen Tonnen“, so der Verband. Auch der seewärtige Steinkohlehandel stand im vergangenen Jahr bei der Mengenentwicklung unter einem negativen Vorzeichen und sank um gut 50 Millionen auf 1,12 Milliarden Tonnen. Zu den Begleiterscheinun gen der rückläufigen Entwicklung bei der Förderung sowie dem Weitertransport der Steinkohle gehört laut VDKi auch, dass „die Weltmarktpreise für Steinkohle sich bis auf eine kurze Unterbrechung nunmehr im fünften Jahr auf Talfahrt befinden. Sie erreichten im Februar 2015 mit etwas über 63 US-Dollar (USD) pro Tonne ‚cif ARA‘ für die Kesselkohle ihren letztjährigen Höhepunkt und im Dezember mit knapp unter 50 USD ihren vorläufigen Tiefpunkt“.

Nach Analyse des VDKi wird die Entwicklung auf dem internationalen Steinkohlemarkt weiterhin maßgeblich durch China und Indien bestimmt. Das Reich der Mitte kürzte mit Rücksicht auf seinen nationalen Steinkohlebergbau die Importmengen im Berichtsjahr um rund ein Drittel oder 73 Millionen Tonnen.

Was die Entwicklung der Kohleexport-fixierten Förderstaaten betrifft, spielen hier Australien (2015: 386 Millionen Tonnen), Indonesien (325 Millionen Tonnen/plus 32 Millionen Tonnen), Russland (150 Millionen Tonnen/plus 7 Millionen Tonnen) und Kolumbien (79 Millionen Tonnen/plus 2,5 Millionen Tonnen) eine entscheidende Rolle auf dem Weltmarkt. Die USA führten hingegen mit 65 Millionen Tonnen rund 17 Millionen Tonnen weniger Kohle aus als 2014.

Deutschland, dessen eigene Steinkohleförderung bis zum Ende dieser Dekade ausläuft und das seinen Bedarf aus Importen deckt, führte im Berichtsjahr nach VDKi-Erhebungen rund 54 Millionen Tonnen des fossilen Energieträgers ein. Das entspricht einem Rückgang um gut vier Prozent gegenüber 2014.

Deutschland als Ganzes verbrauchte im aktuellen Bezugsjahr rund 57,7 Millionen Steinkohle. Die Menge wurde dabei zu 89 Prozent aus Importen und zu elf Prozent aus eigener Förderung gedeckt. Davon benötigte die Stahlindustrie rund 17,8 Millionen Tonnen. Rund zwei Drittel des deutschen Kohlebedarfs ergibt sich aus der Stromerzeugung. EHA

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