Zwölf Helfer schleppen Grundlieger frei

David hilft Goliath: Nur mit massiver Schlepperunterstützung gelang es bei einem Hochwasser, den Grundsitzer wieder in die Fahrrine der Elne zu bringen (Foto: Hasenpusch)
Die „CSCL Indian Ocean“ gehört mit einer Transportkapazität von über 18.000 TEU zu den größten Containerschiffen der Welt. Anfang dieses Jahres hing der Carrier der chinesischen Reederei China Shipping Container Lines (CSCL) nach einem Ruderschaden bei Stade eine Woche lang auf Grund.
Das Containerschiff fuhr sich Anfang Februar im Elbschlick fest – knapp 25 Kilometer von seinem Zielort, dem Eurogate-Terminal im Hamburger Hafen, entfernt. Zahlreiche Versuche, den Frachter freizubekommen, scheiterten aufgrund eines zu niedrigen Wasserstandes.
Zum Unfallzeitpunkt befanden sich erfahrene Elblotsen an Bord der „CSCL Indian Ocean“, die durch ihr umsichtiges Verhalten dafür sorgten, dass die Havarie glimpflich verlief. Der Frachter lag bei Tonne 116 am Nordrand der Elb-Fahrrinne.
Mit dem Manövrieren an diese Stelle wurde verhindert, dass der Containerriese auf den nahe gelegenen Lühe-Fähranleger oder das steinige Süd ufer der Elbe traf. Somit blieb das Schiff nach dem Auflaufen auf dem Elbgrund unbeschädigt. Auch der übrige Verkehr auf der Elbe war durch die Lage der „CSCL Indian Ocean“ nicht beeinträchtigt.
Bergung mit Schleppern
Um die Bergung möglich und den Boxcarrier leichter zu machen, wurden tausende Tonnen Treibstoff und Ballastwasser aus dem Schiff gepumpt. Zudem kam ein Spülbagger zum Einsatz, der Schlick unter der „Indian Ocean“ wegspülte.
Die Bergung des 150.000 Tonnen schweren Containerfrachters war erst eine Woche später, während eines besonders starken Hochwassers, möglich. Havariekommando, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Bergungsunternehmen, Eigner und Elblotsen konnten das Schiff mit Schlepperhilfe wieder in die Fahrrinne führen.
Insgesamt waren zwölf Schlepper an dem Einsatz beteiligt. Schäden für Personen oder Umwelt entstanden nicht.
Nach einem dreitägigen Aufenthalt am Eurogate-Terminal, bei dem nahezu keine Beschädigungen an dem Boxcarrier festgestellt wurden, verließ die „CSCL Indian Ocean“ den Hamburger Hafen wieder und konnte ihren regulären Liniendienst wieder aufnehmen.
Die „CSCL Indian Ocean“ ist ein Gigant der Meere: Knapp 400 Meter lang, fast 60 Meter breit und mit einer Vermessung von 187.541 BRZ kann das Schiff bis zu 18.980 Container aufnehmen. Gebaut wurde der Carrier 2014 und pendelt seit Anfang 2015 im Liniendienst unter chinesischer Flagge für die Reederei China Shipping Container Lines (CSCL) zwischen Europa und Asien.
Mit ihren Ausmaßen gehört die „CSCL Indian Ocean“ zu den größten Containerfrachtern der Welt.Für diesen Schiffstyp sind Anläufe im Hamburger Hafen nicht ganz unproblematisch.