Traditionsschifffahrt protestiert
Die Zeit läuft: Am 1. Januar 2018 soll die neue Schiffssicherheitsrichtlinie für die deutsche Traditionsschifffahrt in Kraft treten.
Aus Sicht vieler Betreiber solcher historischen Fahrzeuge sind noch viele Hausaufgaben seitens des Bundesverkehrsministeriums zu erledigen. Um auf diese bedrohliche Situation hinzuweisen, nutzte die Crew des Traditionsseglers „Lovis“ am Donnerstag vergangener Woche die Verkehrsministerkonferenz in Wolfsburg zu einer Protestaktion.
Gerade die Ressortchefs der norddeutschen Küstenbundesländer hatten in den zurückliegenden Monaten wiederholt dafür plädiert, die neuen Sicherheitsvorschriften so zu gestalten, dass sie eben nicht zu einem Aus für viele dieser historischen Fahrzeuge führen. Conrad Jackisch, Sprecher der „Lovis“: „Im Frühjahr wurden uns ein offener Dialog versprochen, um eine Verordnung zu entwickeln, die langfristig das Überleben der deutschen Traditionsschiffe sichert.“ Doch dazu sei es „nie gekommen“. Jackisch wörtlich: „Die bisherigen ‚Gespräche‘ waren eine Farce. Im Verkehrsministerium scheint man zu glauben, es bräuchte nur ausreichend Fördermittel, um die baulichen Änderungen an den Schiffen zu realisieren. Tatsächlich geht es aber um viel Grundsätzlicheres.“ Etwa um die Frage, ob die Art und Weise, wie diese Schiffe betrieben werden, nämlich „ehrenamtlich, mit engagierten Jugendlichen und Erwachsenen dann überhaupt noch möglich ist?“
Jackisch zufolge zeigte der Protest in Wolfsburg Wirkung, und es kam vor Ort zu verschiedenen Gesprächen. „Wir hoffen sehr, dass es mit dieser Rückendeckung nun endlich einen wirklichen Dialog gibt und wir an der Verordnung mitarbeiten können.“ Ob es dazu jedoch kommt, werde man am 20. November sehen. Für den Tag sei ein Gesprächstermin mit den Interessenverbänden in der Traditionsschifffahrt im Bundesverkehrsministerium geplant. EHA