TKMS: Tödlicher Arbeitsunfall an Bord von „U 35“

Tödlicher Arbeitsunfall an Bord des U-Bootes „U 35“ der Deutschen Marine in Kiel: An einem Liegeplatz des Marinearsenals am Ostufer der Kieler Förde ist am Mittwochmorgen ein Arbeiter von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) tödlich verunglückt.

Ein Notarztteam konnte nach einem Notruf gegen 9.30 Uhr nichts mehr für den Mitarbeiter tun. Feuerwehrleute mussten seine Leiche von Bord bergen.

Ersten Informationen zufolge war der TKMS-Mitarbeiter mit Wartungsarbeiten an Ausfahrgeräten im U-Boot beschäftigt. „Den genauen Hergang, und um welches Gerät es sich handelt, können wir noch nicht sagen. Die polizeilichen Ermittlungen laufen“, erklärte TKMS-Sprecher Stefan Ettwig auf Anfrage des THB. Die Ausfahrgeräte eines U-Bootes fahren nach oben aus, etwa das Periskop. Dabei war der Arbeiter aus noch ungeklärten Gründen eingeklemmt und schwer verletzt worden. Ettwig: „Es wurde um das Leben des Mannes gekämpft, aber die Reanimationsmaßnahmen blieben erfolglos.“ Die nötigen Rettungsmaßnahmen waren nach dem Unfall sofort angelaufen, für die Kollegen des Verunglückten wurde eine seelsorgerische Betreuung organisiert. Tödliche Unfälle sind inzwischen auf Werften in Deutschland eine absolute Seltenheit.

„Das ist ein rabenschwarzer Tag“, so der Sprecher der Werft. Man sei in tiefer Trauer und in Gedanken in diesen schweren Stunden bei den Familienangehörigen, Freunden und Kollegen, so Ettwig.

Das 2011 vom Stapel gelaufene und 56 Meter lange U-Boot war Anfang April nach einer zweijährigen Werftüberholung ins Marinearsenal verholt worden. Dort sollte jetzt die Vorbereitung auf die Rückkehr in den Dienst der Flotte erfolgen.

Die Indienststellung der als modernste deutsche U-Boote geltenden „U 35“ und „U 36“ hatte sich 2015 um fast eineinhalb Jahre gegenüber den ursprünglichen Planungen verzögert. Die Marine hatte die Übernahme der bei TKMS gebauten U-Boote zunächst verweigert. „U 35“ ist das fünfte Brennstoffzellen-U-Boot der Klasse 212 A und wurde für weltweite Einsätze tropentauglich und einem größeren Treibstoffvorrat an Bord konstruiert. Über eine Taucherschleuse können Kampfschwimmer und Spezialkräfte leichter und mit mehr Ausrüstung aussetzen.

Der Auftragswert für die beiden U-Boote hatte bei 800 Millionen Euro gelegen. Insgesamt besitzt die Deutsche Marine sechs U-Boote.  tja/FB

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