Russische Kampfschiffe in der Ostsee

Die mit Atomantrieb ausgestatteten Schiffe kommen von der Nordflotte aus Murmansk, Foto: Behling
Zwei der größten Kampfschiffe der russischen Flotte sind am Wochenende in die Ostsee eingelaufen.
Vier Tage nach einem chinesischen Verband passierten der Lenkwaffenkreuzer „Pjotr Velikiy“ und das U-Boot „Dmitriy Donskoy“ zusammen mit einem Bergungsschlepper in der Nacht zum Sonnabend Fehmarnbelt und Kadetrinne. Die mit Atomantrieb ausgestatteten Schiffe kommen von der Nordflotte aus Murmansk und sind auf dem Weg nach St. Petersburg.
Die dänische Marine hatte den Verband am Freitagmorgen bei Skagen in Empfang genommen. Drei dänische Patrouillenboote wurden zur Eskorte abgestellt. Sie geleiteten die drei russischen Kriegsschiffe von Skagen bis Bornholm. Beim Einlaufen in die deutsche Wirtschaftszone beteiligte sich auch der Tender „Main“ an der Beschattung der drei Schiffe. Bei Rügen kam dann noch das polnische Marineschiffe „Gniezno“ dazu. Außerdem ist das deutsche Forschungsschiff „Helmsand“ an der Bewachung beteiligt.
Die „Dmitriy Donskoy“ gehört zur weltweit größten Klasse von Atom-U-Booten mit ballistischen Raketen. Das Boot der Typhoon-Klasse wird von zwei Atomreaktoren angetrieben und kann bis zu 20 Bulava-Interkontinentalraketen aufnehmen. Es ist das erste Mal, dass ein solcher Unterwasserkoloss in die Ostsee eingelaufen ist. Beobachter bewerten die Entsendung dieses U-Boots auch als Machtdemonstration.
In Dänemark und Schweden hatte die Ankunft der „Dmitriy Donskoy“ für Schlagzeilen gesorgt. Die dänische Marine lud Medien an Bord der Begleitschiffe. Die großen Atom-U-Boote der „Typhoon“-Klasse operieren seit rund 30 Jahren von den Stützpunkten im Nordmeer aus eigentlich nur in den tiefen Wassern des Atlantiks. In flachen Gewässern sind die russischen Einheiten eher selten unterwegs. Die Fahrt der beiden mit Kernantrieb ausgerüsteten Schiffe in die Ostsee wurde beim Bundesamt für Strahlenschutz zwar registriert, sorgte dort aber nicht für Sorgen. „Die Reaktoren sind auf diesen Schiffen verhältnismäßig klein und sehr gut geschützt“, so ein Sprecher der deutschen Behörde auf Nachfrage.
Das 172 Meter lange U-Boot hat aufgetaucht eine Verdrängung von mehr als 23.000 Tonnen. Zum Vergleich: Die deutschen U-Boote der Klasse 212A sind 54 Meter lang und verdrängen rund 2000 Tonnen. FB/fab