Ostsee: Nato begegnet russischer Präsenz

Die Ostsee ist drei Jahrzehnte nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ und des Zusammenbruchs des ehemaligen Ostblocks wieder zu einem maritimen Konzentrationspunkt aufgerückt. Die Russische Marine zeigt selbstbewusst Flagge und demonstriert gezielt und offensiv militärische Stärke mit Seemanövern im klassischen Nato-Bereich.

Die Nato verfolgt diese Entwicklung aufmerksam und hält mit Flottenmanövern und Übungen dagegen. Zudem hat das westliche Verteidigungsbündnis die Seefernaufklärung intensiviert, um stets ein aktuelles Lagebild zu erhalten. Die Beobachtungen ergaben, dass seit Anfang März die Aktivitäten der russischen Marine in der Ostsee stark zugenommen haben. Fast täglich ist mindestens ein Schiff der Baltischen Flotte, deren Hauptstützpunkt im Oblast Kaliningrad (ehemals Königsberg/nördliches Ostpreußen) liegt, im westlichen Teil der Ostsee unterwegs – bis hinein in die dänischen Küstengewässer. Doch auch Einheiten der Nordmeerflotte, deren Haupthafen Murmansk ist, stoßen über die Nordsee in die Ostsee vor.

Unter Federführung der französischen Marine wurde jetzt seitens des Westens in besonderer Weise demons trativ Flagge gezeigt. Das strategische Kernelement des Verbandes bildete dabei eine Trägergruppe mit dem 2001 in Dienst gestellten, nuklear angetriebenen französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“ (R 91) als Flaggschiff sowie Begleitschiffen. Dazu gehörte auch die 2018 in Dienst gestellte Mehrzweck-Fregatte „Bretagne“ (D 655). Sie ist Teil einer auf acht Einheiten ausgelegten Serie von 142 Meter langen „Mehrzweckkampfschiffen“. Die „Bretagne“ führte jetzt gemeinsam mit der Fregatte „Schleswig-Holstein“ (F 216) der „Brandenburg“-Klasse der Deutschen Marine in den Gewässern um Bornholm verschiedene Übungen aus. Eine Aufgabe bestand dabei auch darin, in See stehende russische Marineverbände zu begleiten, zu beobachten, aber auch durch gezielte taktische Aktionen zu „täuschen“.

Darüber hinaus operierte die Deutsche Marine auch mit der Fregatte „Lübeck“ (F 214), der Fregatte „Brandenburg“ (F 215) sowie der Korvette „Erfurt“ ( F 262) in der Ostsee und demonstrierte so westliche Seegeltung. Die „Lübeck“, letztes Schiff der legendären Klasse 122 („Bremen“-Klasse), war während des Manövers zudem zeitweise der französischen Träger-Gruppe als Begleitung zugewiesen, um auch die internationale Kooperation zu trainieren. EHA/FB

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